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Scuol
Von Scuol sind Bad Tarasp und Vul-
pera zu Fuß erreichbar, inmitten der
grünen und im Winter verschneiten
Berghänge des Unterengadins. Im Tal-
boden rauscht der junge Inn. Ein Sträß-
chen schlängelt sich von Tarasp nach
Vulpera und entlang des attraktiven
9-Loch-Golfplatzes zum Weiler Fonta-
na, der dem Schloss Tarasp zu Füßen
liegt. Hier steht die Kirche Hl. Dreifal-
tigkeit, ein ungegliederter Barockbau.
In unvergleichlicher, das Tal beherr-
schender Lage thront das Schloss
Tarasp über dem Inntal. Die gewaltige
Burg ist von den Herren von Tarasp im
11. Jh. gegründet worden und kam
nach 1273 in den Besitz der Herren
von Matsch, 1464 in den Österreichs.
Die Habsburger gaben das Schloss En-
gadiner Familien als Lehen. 1803 wur-
de es dem Kanton Graubünden über-
lassen, der es 1900 für 20.000 Schwei-
zer Franken dem Fabrikanten Dr. Lini-
ger gab, mit der Verpflichtung, es „we-
nigstens“ im bisherigen Zustand zu
belassen. Der Dresdner investierte viel
Geld. 1916 kaufte der Großherzog
von Hessen das Anwesen. Es ist heute
als Burgmuseum zugänglich.
Ein spiralförmiger Burgweg aus dem
17. Jh. führt vom unteren Tor zum
Haupttrakt. Die südlichen Wohnbau-
ten wurden im 16. und 17. Jh. ausge-
baut, der breite Bergfried in der Nord-
westecke, der Nordtrakt, der Campa-
nile und die Kapelle stammen aus dem
Hochmittelalter. Der Burgweg und der
Pulverturm wurden im 18. Jh. neu be-
festigt. Die romanische Kapelle springt
im Osten erkerartig über eine Ring-
mauer hervor. Ihre Fresken wurden
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Scuol ist das Zentrum des Unteren-
gadin. Rechts des Inn erheben sich die
Gipfel des Piz Pisoe und des Piz
Lischana, links laden die Talhänge des
Piz Campatsch, des Piz Minschun und
der Motta Naluns zum Skifahren,
Snowboarden oder Wandern ein.
Um zum Dorfkern zu gelangen,
muss man sich von der Hauptstraße,
die den Ort in zwei Teile schneidet,
hinunter auf die Flussebene begeben.
Hier gruppieren sich um zwei gepflas-
terte Dorfplätze eine Reihe schöner
Engadiner Häuser. Die hochgelegene
spätgotische Kirche wurde 1516 von
Bernhard von Poschiavo gebaut, der
Turm 1564 erhöht. Zu Füßen der Kir-
che liegt der Dorfplatz Praem. In Haus
Nr. 66 a ist das Unterengadiner Muse-
um untergebracht. Man nennt das
Haus auch das „Kloster“ oder „Cha-
grinda“ (Chasa Gronda) . Im Kern
stammt es aus dem 17. Jh. Die Platz-
front hat zwei gemauerte und eine ge-
zimmerte Laube von 1704, die dem
Bau den Namen „Kloster“ gaben. Eine
Täferstube befindet sich im ersten
Stock.
Vulpera und Tarasp
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Tarasp und Vulpera sind die Bäder-
zentren der Region. Hier sprudeln
mehr als dreißig Mineralquellen aus
dem Boden, in Europa die am stärks-
ten glaubersalzhaltigen. Der Gast ge-
nießt ausgedehnte Baderituale und
lässt sich in einem der vielen Hotels
verwöhnen.
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