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Der Vorderrhein
oberhalb von Ilanz
Vals ist ein intaktes und stattliches
Walserdorf mit steingedeckten Häu-
sern. Den Dorfplatz umrahmen ge-
strickte Holzhäuser des 17. bis 19. Jh.
In Vals-Camp liegt die barocke Wall-
fahrtskapelle Mariä Schmerzen. Der
Choraltar birgt eine Kopie des Gna-
denbildes von Pötsch (das Original ist
im Stephansdom in Wien). Die Ba-
rockkirche St. Peter und Paul in Vals-
Dorf geht auf das 15. Jh. zurück, der
gewölbte gotische Chor der Vorgän-
gerkiche wurde als Kapelle in den Bau
einbezogen. Sehenswert ist auch das
Gandahus mit seiner volkskundlichen
Sammlung der Walserkultur.
Vals hat ein kleines Skigebiet (bis
auf 3000 m). Für Langläufer gibt es ei-
ne Vier-Kilometer-Loipe (klassisch und
Skating) direkt im Dorf.
Der Erfolg von Vals als Kur- und Feri-
enort liegt jedoch nicht nur an der ar-
chaischen Landschaft und dem Klima,
sondern auch an der Heilquelle und
am Mineralwasser. Die Felsen-Therme
Vals ist ein Thermalbad aus einheimi-
schem Naturstein. Das 1996 völlig neu
erbaute Bad bietet Wassererlebnisse
inmitten der zeitgenössischen Archi-
tektur von Peter Zumthor. Es ist das
erste Bauwerk der Schweiz, das be-
reits zwei Jahre nach seiner Eröffnung
unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Zumthor erhielt im September 1998
mit dem Carsberg-Preis eine interna-
tional bedeutende Architekturaus-
zeichnung. Die Quelle, die zusätzlich
ein in der ganzen Schweiz geschätztes
Mineralwasser produziert, entspringt
mit 30 °C direkt hinter der Felsen-
Therme.
Trun ‡XVII/C1
Im weiten Talbecken des Vorder-
rheins wurde am 16. März 1424 im
stattlichen Dorf Trun (Truns) der
Graue oder Obere Bund beschworen.
Ein Besuch des Disentiser Hofs in Trun
ist wegen des kleinen Ortsmuseums
und der außergewöhnlichen Innenaus-
stattung empfehlenswert. Der „Cuort
Ligia Grischa“ oder Disentiser Hof
war Sitz der Bundesversammlung des
Grauen Bundes und Wohnung des
Abtes. Er wurde 1674-79 unter Abt de
Medell gebaut. Im 1. Stock befinden
sich Täferstuben von 1697, im 2. Stock
die Abtstube mit reichem Täfer von
1683 mit Kassettendecke und Speck-
steinofen mit Wappen von Äbten. Der
Gerichtssaal des Grauen Bundes ver-
fügt über gemalte Wappen der Land-
richter seit 1424. Das Deckengemälde
wurde um 1700 gemalt und zeigt die
Gründung des Grauen Bundes, Alle-
gorien der Weisheit, Mäßigkeit, Stärke
und Gerechtigkeit.
Das Museum Sursilvan im Haus
birgt eine kleine kulturhistorische
Sammlung, Interieurs, Hausrat, Hand-
werksgeräte, u.a. Werke des bekann-
ten Trunsers Alois Carigiet (s.u.).
Im Dorf ist die 1704 geweihte Ba-
rockkapelle St. Anna sehenswert.
Nordwestlich oberhalb von Trun steht
die Wallfahrtskirche St. Maria Licht
von 1663 mit dem größten Bestand an
Votivbildern des Kantons. Sie wurde
1687-90 von Fridolin Eggert reich aus-
gemalt.
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