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fanden 1917 erfolglos geheime Ver-
handlungen für einen Separatfrieden
zwischen dem Habsburgerreich und
den Alliierten statt. Das Gerichtsge-
bäude (Nr. 1) wurde 1719 erbaut, die
Fassade im späten Louis-XIV.-Stil gestal-
tet. Vor dem Gerichtsgebäude steht
der Fontaine du Griffon (Greifen-
brunnen), der 1664 vergrößert wurde,
zu einer Zeit, in der bei Volkfesten
Wein statt Wasser floss.
An der Rue Escaliers du Château
steht ein Haus mit gelber Hausteinfas-
sade (Nr. 2). Die dem Hang angepass-
te Anlage ist mit den Mauern der öf-
fentlichen Treppe verbunden. Wir ge-
hen nicht über die Treppe zum
Schloss, sondern nehmen den Weg
durch die Rue du Château und die
Rue de la Collégiale. An der Rue du
Château fällt die Nr. 23 auf, das alte
Hôtel de la Couronne, in dem viele
Berühmtheiten, abgestiegen sind, dar-
unter auch der französische Publizist
und Politiker Mirabeau. Bei der Bie-
gung zum Schloss ist links der Tour
des Prisons erkennbar. Auf der Platt-
form hat man einen beeindruckenden
Ausblick auf Neuenburg, See und Al-
pen. Auf verschiedenen Stockwerken
zeigen Modelle die Stadt im 15. und
18. Jh. Eine Gefängniszelle weckt Mit-
gefühl für die ehemaligen Insassen.
Der Turm diente als Westtor zur Stadt
und wurde im 11. Jh. gebaut. Er ist von
April bis Oktober 6-18 h zugänglich.
Die Häuser der Rue de la Collégiale
Nr. 2 und 10 sind wieder aufgebaute
Pfarrhäuser aus dem Ende des 16. Jh.
Nr. 6-8 ist das alte Collège, datiert
1600, mit spätgotischen Reihenfens-
tern. Rechts steht das Schloss, links die
Collégiale (Stiftskirche). Beide bilden
am Ende der Altstadt eine Art Akropo-
lis, in der sich kirchliche und profane
Bauten mischen und ein harmonisches
Ganzes bilden. Die Stiftskirche über-
rascht mit klaren Linien, die sich von
den malerischen Flügeln des Schlosses
unterscheiden. Das vom 12. bis Ende
des 15. Jh. gebaute Schloss diente den
Grafen als Residenz, dann herrschten
preußische Gouverneure, jetzt ist es
Sitz der Kantonsregierung.
Von der Rue de la Collégiale oder
vom Kreuzgang führt ein Rundgang
an den Außenmauern des Schlosses
entlang. Die Südgallerie ist auf einer
Mauer gebaut und durch eine Reihe
dreistufiger Sockel verbreitert. Steiner-
ne Fensterkreuze durchbrechen die
Sandsteinmauern. Zwölf Wappen erin-
nern an die Besetzung durch die Eid-
genossen im 16. Jh. Die Ostseite ist
durch eine Passage unter dem Eck-
turm erreichbar. Beeindruckend sind
die mächtigen Türme und der fes-
tungsähnliche Charakter der Mauern,
zu deren Füßen sich die Dächer der
Altstadt schmiegen. Der Nordflügel
wird von Fenstern durchbrochen. Das
Eingangsportal flankieren zwei Türme.
Der romanische Flügel, gebaut um
1180, in der Mitte der Westfassade, ist
das einzige in der Schweiz erhaltene
profane Bauwerk dieser Zeit. Die
Westseite wird durch drei Zwischen-
gesimse gegliedert, gekrönt von Wein-
laub und Ranken, dazu alte, von Säu-
len gerahmte Fenster. Im asymmetri-
schen Schlosshof entsteht der Ein-
druck einer Einheit, obschon verschie-
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