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dene Bauepochen unverkennbar sind.
Der von zwei Türmen (1438) einge-
fasste Nordflügel wurde 1750 umge-
staltet, der Südflügel durch einen poly-
gonalen Treppenturm erweitert.
Die Collégiale, die Stiftskirche, wur-
de in der Übergangszeit vom romani-
schen zum frühgotischen Stil errichtet.
Der Chor weist Ähnlichkeiten mit dem
Basler Münster und dem Grossmüns-
ter von Zürich auf, Haus und Schiff
wecken Erinnerungen an die Kathe-
drale von Lausanne und an burgundi-
sche Gotteshäuser. Mit dem Bau der
dreischiffigen Stiftskirche wurde 1180
begonnen, 1276 wurde sie einge-
weiht, 1530 reformiert. Die östliche
Chorpartie besteht aus einer Hauptap-
sis mit drei Fenstern und zwei leicht
zurückgestuften Nebenapsiden. Das
Südportal ist eine vereinfachte Nach-
bildung des Nordportals des Basler
Münsters. Am Südschiff befindet sich
das Fragment eines Uhrzifferblattes
von 1555. Schmale Fenster mit Gesim-
sen durchbrechen die Seitenschiff-
wände des Langhauses. Der Kreuz-
gang im Norden besaß romanische
Arkaden, seit 1453 überdecken Kreuz-
rippengewölbe den Flügel. Über dem
Portalvorbau öffnet sich die alte St.
Michaelskapelle wie eine Empore ge-
gen das Mittelschiff. Berühmt ist die
Collégiale für ihr Kenotaph, das größ-
te und figurenreichste aus der Vorre-
naissance, das sich nördlich der Alpen
erhalten hat: Auf einem Sockel mit Kla-
gefiguren aus dem 15. Jh. erheben
sich die Statuen des 14. Jh. Die Frauen
tragen lange weiße Gewänder, die Rit-
ter Kleider mit dem alten Neuenbur-
ger Wappen auf den Panzerhemden.
Auf beiden Seiten des Kenotaph ste-
hen auf Konsolen die Statuen von Kon-
rad und Johann von Freiburg. Sie wur-
den 1425 und 1458 vom berühmten
Matthäus Ensinger erschaffen. Ganz
rechts steht die Statue von Rudolf von
Hochberg, um 1487 gehauen, dem
Jahr seines Todes. Während der Refor-
mation wurde das Grab verstümmelt.
Die der Stiftskirche vorgelagerte Ter-
rasse entstand im 19. Jh. Hier steht die
Statue des Neuenburger Reformators
Guillaume Farel. Die Nordost-Ecke be-
herrscht der Tour du Donjon von
1439-65. Die Brücke führt in den ge-
genüberliegenden Park.
Man geht zurück in die Rue de la
Collégiale, die Schlosstreppe hinab,
vom Croix du Marché in die Rue du
Seyon. Hier floss bis Mitte des 19. Jh.
der Seyon-Fluss zum See. Der Place
Pury verdankt seinen Namen dem
Denkmal David de Purys (1709-86),
der der Stadt sein gesamtes Vermögen
vermacht hatte.
Durch die Unterführung im Süden
erreicht man die Esplanade du Mont-
Blanc am See. Hier stehen Werke von
Arp, Vasarely und anderen. Um wieder
an den Ausgangspunkt zu gelangen,
geht man dem Quai Osterwald ent-
lang, vorbei an der Südfassade des
Collège Latin, das im Empirestil ge-
baut wurde. Hier befindet sich die
Stadtbibliothek mit umfangreichen
Manuskripten von Jean-Jacques Rous-
seau. Am Hafen vorbei kommt man
wieder zurück zum Verkehrsbüro.
Nahe beim Bahnhof findet man eine
Perle moderner Architektur, das von
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