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haus und Kirche befinden sich Reste
des romanischen und spätgotischen
Kreuzganges.
Vom Fraumünster flussabwärts steht
direkt an der Limmat das Zunfthaus
zur Meise (Nr. 20), der repräsentativs-
te Rokokobau Zürichs. 1752-57 von
David Morf für die Zunft der Weinleu-
te errichtet, wurde es 1900 teilweise
umgebaut. Seine Obergeschosse wer-
den durch Pilaster und Risalite mit Gie-
belbekrönung gegliedert. In der Mit-
telachse der Süd- und Ostfront sind
Balkone und Fensterbekrönungen in
der Beletage. Ein einfacher Korridor
mit Kreuzgratgewölbe führt zu einer
dreiläufigen Treppe. Der Saal des ers-
ten Obergeschosses hat eine Stuck-
decke mit Ranken und Landschaftsbil-
dern von Johannes Schuler aus Tirol.
Im Balkon- und Flügelzimmer finden
sich Deckengemälde von Johann B.
Bullinger, im zweiten Geschoss ein
Turmofen (1760) und im südlichen
Flügelzimmer Bildnisse bedeutender
Zürcher.
Entlang der Limmat verbindet die
1643 angelegte Wühre die Rathaus-
mit der Münsterbrücke. In den angren-
zenden Kämbel-, Zinnen und Stegen-
gasse stehen barocke Häuser. Der
spätgotische Weinplatz war bis 1620
durch ein Kornhaus von der Limmat
abgetrennt. Hier war in römischer Zeit
eine Schiffsanlegestelle. Im 17. Jh. wur-
de auf dem Platz Wein verkauft. Der
schmiedeeiserne Winzerbrunnen von
1908 erinnert an diesen Brauch. Die
Nr. 4, „Zum Kleinen Christoffel“, ziert
eine Christophorusfigur aus dem
16. Jh. Die breite Rathausbrücke mit
schönem Blick auf die Limmat wurde
1972 gebaut.
Durch die Weggasse erreichen
Stadtwanderer den malerischen
St.-Peterhofstatt-Platz, den die über
der Altstadt gelegene reformierte
St.-Peter-Kirche abschließt. Johann
Caspar Lavater (1741-1801), einer der
bekanntesten und umstrittensten Zür-
cher Persönlichkeiten des 18. Jh., war
dort Prediger und Pfarrer. 857 er-
wähnt, wurde die heutige Chorturm-
kirche über mindestens drei Vorgän-
gerbauten errichtet. Anfang des 13. Jh.
der spätromanische Chorturm in Qua-
dern und mit romanischem Fenster.
1538 wurde er mit einem Pyramiden-
helm und einem Wächterhäuschen
versehen und mit den damals größten
Ziffernblättern Europas (8,70 m) aus-
gestattet. Nach 1705 wurde das ba-
rocke Langhaus dem Chorturm ange-
fügt. Die Eingänge gegen den Platz
wurden überdacht. Innen wird das
Langhaus durch Stuckmarmorsäulen
gegliedert. Stuckaturen zieren das Ge-
wölbe. Das Chorgestühl stammt aus
verschiedenen abgebrochenen Klös-
tern der Stadt. An der nördlichen
Außenwand befindet sich der Grab-
stein Johann Caspar Lavaters. Im Haus
Nr. 6 war seine Amtswohnung. Im
zweiten Stock die Lavaterstube mit
Kassettendecke und Täfer von 1600
und einem Turmofen von 1780. Das
Pfarrhaus am neuen Treppenaufgang
Nr. 2 wurde 1637 umgebaut.
Weiter geht es durch die Augustiner-
gasse, wo die teils geschnitzten ba-
rocken Erker aus dem 17. und 18. Jh.
auffallen. Im 1543 erbauten und später
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