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des Zylinderblocks um 180° von dem gezeichneten unteren zum oberen Totpunkt
bewegen und dabei einen Teilölstrom erzeugen. Bei weiterer Drehung um 180 °
wird er Öl ansaugen. Etwa die Hälfte der Kolben wird also einen Druck-, die
andere Hälfte einen Saughub vollführen. Druck- und Saugseite sind über die
Druck- und Saugniere 10 der Steuerscheibe (9) („Steuerspiegel“, „Steuerboden“)
mit dem Druckstutzen und dem Saugstutzen der Pumpe verbunden. Der Ölstrom
wird durch die Schwenkachse zu den Außenanschlüssen geführt, was leider
konstruktiv aufwendig ist.
Beim Betrieb als Motor ergibt sich der umgekehrte Vorgang: Der über die Druck-
niere in die Zylinder der Axialkolbenmaschine gelangte Druckölstrom bewegt die
Kolben vom oberen zum unteren Totpunkt. Dabei erzeugen die Kolbenkräfte über
die Kolbenstangen Teildrehmomente an der Triebscheibe (Bild 3.2).
Besonderheiten der Kinematik. Bei der Schrägachsenmaschine werden die Ar-
beitsräfte allein durch Längskräfte in den Pleuelstangen übertragen. Zerlegt man
diese am Triebflansch in die beiden in Bild 3.2 gezeigten Komponenten, so kann
man die tangentiale Komponente als Nutzkraft an der Triebscheibe (auch „Hub-
scheibe“) und die axiale als Blindkraft auffassen (daher nach H. Molly „ MH -
Maschinen“ [3.2]: M oment an der H ubscheibe ). Im Gegensatz dazu werden die
Arbeitskräfte bei den Schrägscheibenmaschinen allein durch Querkräfte zwischen
Kolben und Zylinder erzeugt (nach Molly „ MZ -Maschinen“ [3.2]: M oment am
Z ylinderblock ). Bei den Schrägachsenmaschinen ist die Kolbenreibung daher sehr
gering. Es ergeben sich geringe Anlaufverluste. Das Prinzip erlaubt sehr große
Schwenkwinkel. Nachteilig ist die aufwendige Ölführung durch die Schwenkach-
se. Ferner besteht eine Neigung zu Drehschwingungen [3.3] (Zylinderblock als
Drehmasse, Mitnahmeelemente als Drehfeder).
Konstruktive Merkmale des Triebwerks. Die maximalen Schwenkwinkel betra-
gen häufig 32°, bei „Großwinkelmaschinen“ inzwischen auch 45° (konstant und
verstellbar). Große Winkel führen zu hoher Leistungsdichte, günstigen Wirkungs-
graden und großen Wandlungsbereichen bei Getrieben - leider ist die etwas
„sperrige“ Außenkontur und die nicht durchgehende Triebflanschwelle manchmal
von Nachteil. Der Zylinderblock kann entweder über Pleuel oder über ein
zentrales Gelenk mitgenommen werden - bei Konstantmaschinen auch über eine
Kegelradverzahnung [3.2]. Die Newton`sche Scherreibung zwischen Kolben und
Zylinder wurde im Laufe der Entwicklung durch verringerte Flächen reduziert -
im Extremfall vereinigt man Kolben und Pleuelstange zu einem „Knochen“ mit
geschichteten Kolbenringen am rudimentären Kolben, Bild 3.4 . Die Axialkräfte
auf den Triebflansch werden meistens durch Wälzlager aufgenommen, die wegen
der großen Kräfte vergleichsweise aufwändig ausfallen - sie machen daher einen
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