Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Daten sind für die Filterwirkung von Oberflächenfiltern („Siebe“) ein guter An-
halt, während sie für die Wirkung von Tiefenfiltern („Faserhaufwerke“) nicht so
brauchbar sind. Als praxisnah hat sich die direkte Messung der Filterwirkung mit
dem genormten
Multipass-Test
(ISO
4572 und ISO
16889) herausgestellt. Man
misst die Verschmutzung vor und nach dem Filter (Teilchengrößen und -anzahl).
Der
ß-Wert
kennzeichnet die Abscheidung für Teilchen
>
x wie folgt:
Beispiel:
ß
10
=
75 bedeutet 75 mal weniger Teilchen
10 ȝm im Filterablauf als im
Zulauf. Je größer die betrachtete Grenz-Partikelgröße, desto größer sind gewöhn-
lich auch die
ß-
Werte [6.24] - ein Trend, der auch aus Bild 6.16 erkennbar wird.
Man arbeitet mit einer künstlich verschmutzten Testflüssigkeit. Diejenige Parti-
kelgröße, bei der der
ß-
Wert im Test
75 ist, darf als absolute Filterfeinheit
angegeben werden [6.24].
Reinheitscodierung nach ISO.
In der früheren ISO 4406 (1987) hatte man
Reinheitscodes mit Hilfe von zwei Kennzahlen gebildet: Die erste Zahl entsprach
der
Reinheitsklasse
von Teilchen
5 ȝm und die zweite von Teilchen
15 ȝm.
Eine Kennzahl 11/8 stand z. B. für ein extrem sauberes Öl (Luft- und Raumfahrt),
16/13 für eine gute Sauberkeit (Mobilhydraulik). Die neue ISO 4406 (1999) [6.30]
hat
drei Stufen
4
,
6 und
14 ȝm
(c),
wobei
die
Stufen
6
und
14 ȝm wegen
modifizierter Messmethodik (c) etwa den alten Stufen
5 bzw.
15 ȝm ent-
sprechen [6.24]. Die alten Beispiele 11/8 und 16/13 sind daher etwa gleichwertig
zu „neu“ 14/11/8 und 19/16/13.
Zwei typische Praxisforderungen:
Mobilhydraulik
19/17/13,
Elektrohydraulik 17/15/11
(Bosch-Rexroth).
Die
Reinheitsklasse
17 bedeu-
tet z. B., dass in 100 ml
64.000 bis 130.000 Teilchen vorhanden sind (Zählgeräte).
Anforderungen an Filter.
Im Vordergrund stehen die
Abscheideleistung
, die
Schmutz-Aufnahmekapazität
, der
Druckverlust
(neu bis voll verschmutzt), die
Robustheit
gegenüber dynamischen Differenzdruckschwankungen und die
Reini-
gungsmöglichkeit
bzw. der
einfache Austausch
von Patronen.
6.4.2 Filterelemente
Die meisten Filterelemente werden in Form von austauschbaren Filtereinsätzen
hergestellt. Man unterscheidet zwischen
Oberflächenfiltern
und
Tiefenfiltern.
Oberflächenfilter.
Es handelt sich um Filtereinsätze mit konstanten Poren-, Ma-
schen- oder Spaltweiten und Abscheidung „an der Oberfläche“.
Beispiele: S
paltfilter
(Filterfeinheit 25 bis 500 ȝm) mit einer größeren Zahl von
Blechscheiben, die lamellenartig mit Distanzstücken übereinander geschichtet sind.