Environmental Engineering Reference
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Stufenkolben arbeiten, Bild 6.15 [6.23].
Der kleinere Kolben wird auf seiner
Ringfläche durch Anschluss (1) mit Ar-
beitsdruck beaufschlagt und er belastet
über die Ringfläche des großen Kolbens
sowie seine eigene Gesamtfläche die Nie-
derdruckseite, siehe Anschluss (2) und
Räume (3) und (4). Eine Gasfüllung in der Kammer (5) wird über den Füllstutzen
(6) eingebracht und ermöglicht eine Grundvorspannung und einen Arbeitsspielraum,
z. B. für ausgefahrene Zylinder. Grundlagen zur Wärmeabfuhr s. Abschnitt 8.3.
Bild 6.15: Ölbehälter für Flugzeuge mit
Vorspannung durch Arbeitsdruck [6.23]
6.4 Filter
6.4.1 Verschmutzungsbewertung, Filterfeinheit, Anforderungen
70 bis 80 % aller Ausfälle gehen nach Angaben von Bosch Rexroth (2014) auf Öl-
Verunreinigungen zurück. Eine Übersicht über Filtrationstechniken gibt [6.24].
Art und Bedeutung der Kontamination. Feststoff-Schmutzteilchen sind nach
[6.25] die bedeutendste Ursache für Fehlfunktionen in Hydraulikanlagen. Nach
Backé [6.26] stieg der Verschleiß von Verdrängermaschinen bei kontrolliert er-
höhter Feststoff-Verschmutzung vor allem bei Flügelzellen- und Außenzahnrad-
maschinen stark an, weniger bei Schrägachsen- und Innenzahnradmaschinen.
Schmutzteilchen können durch Rückstände aus dem Fertigungsprozess, wie Guss-
sand, Späne, Schleifstaub, Schweißrückstände, durch Staub- oder Rostteilchen und
durch Verschleiß oder Abrasion in die Anlage gelangen, wo sie durch Verschleiß
weitere Teilchen erzeugen und selbst z. T. kleiner „gemahlen“ werden. Ebenso
können sie auch zur Verstopfung von Drosselbohrungen, zum Verklemmen von
Ventilkolben und zum Abschleifen von Material (Abrasion, Erosion, z. B. bei Ven-
tilen und Steuerböden) führen. Fluidverschmutzung reduziert ferner die Ermü-
dungslebensdauer von Wälzlagern (hoher Kostenanteil bei Schrägachsen-Axial-
kolbenmaschinen, Kap. 3.1.1). Das Spülen einer Anlage nach Montage kann daher
sehr sinnvoll sein [6.27].
Messung der Kontamination. Die Feststoffverschmutzung kann mit käuflichen
Zählgeräten nach Größe und Häufigkeit automatisch bestimmt werden. Eine
klassische Grundlage der Auswertemethodik ist das Verschmutzungsdiagramm
nach E. C. Fitch [6.28], Bild 6.16 (nach [6.29]). Aufgetragen ist die Summenhäu-
figkeit der Anzahl Teilchen je cm 3 (log) über der Teilchengröße in ȝm (log log).
Eingetragene Summenhäufigkeiten ergeben in diesem Netz grob betrachtet Gera-
den, siehe die beiden fetten Linien für Filterzu- und -ablauf.
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