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Eigenschaften
Bedeutung des Bernsteins
Das fossile Harz ist nicht nur leicht brenn-
bar, sondern auch sauerstoffempfindlich:
an der Luft bildet es eine Verwitterungs-
kruste. Dies dauert jedoch sehr lange, und
Stücke mit dieser unansehnlichen Verwitte-
rungsschicht lassen sich wieder aufpolie-
ren. Je nach Lichtdurchlässigkeit unterschei-
det man klaren, trüben und milchigen
Bernstein. Die Farbe variiert zwischen ho-
niggelb bis bräunlich und gelblich-weiß,
kann aber auch einen orangefarbenen, ro-
ten oder grünen Einschlag haben. Sehr sel-
ten findet man auch blauen und schwarzen
Bernstein. Der weiße wird Königsbernstein
genannt. Es gibt rund 250 verschiedene
Arten. Einige besonders große Bernstein-
brocken sind im Museum von Palanga zu
sehen. Der größte, den man bisher gefun-
den hat, wog fast 10 Kilogrammm (s. Juod-
krantë).
Der Bernstein hat in der Geschichte der
baltischen Völker eine wichtige Rolle ge-
spielt. Funde aus der Gegend von Priekulë,
Klaipëda, Palanga und Šventoji beweisen,
dass Bernsteinarbeiten sich hier bereits im
Neolithikum zu verbreiten begannen. Es
waren meist Anhänger, Broschen, Armbän-
der, Knöpfe, Mundstücke oder Halsketten.
Dem Bernstein allein verdanken die balti-
schen Stämme seit der Bronze- und Hall-
stadtzeit über die „Bernsteinstraße“ ihre
Handelsbeziehungen mit den damals fort-
schrittlichsten Zivilisationen. Das „Baltische
Gold“ als Luxusgegenstand war in ganz
Mittel- und Südeuropa gefragt und gelang-
te sogar nach Kleinasien und Ägypten. Ers-
te urkundliche Erwähnung fand das amor-
phe Mineral schon in den Keilschriften der
Assyrer. Baltischer Bernstein war auch bei
Griechen, Römern, Phöniziern und Meso-
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