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Straßen, die schon im 16. Jh. mit höl-
zernen Wasserleitungsrohren versorgt
war und die damals schon ganz mit
Häusern aus Stein bebaut war. Kein
Wunder, wohnten hier doch einige
Adelsfamilien. Deren Residenzen sind
zum Teil noch erhalten, so der Pocie-
jus-Palast, Haus Nr. 11, mit Frühba-
rockelementen (Reiterbasreliefs und
eine zweigeschossige Bogengalerie),
der Zaviša-Palast mit der Nr. 13 im
frühklassizistischen Stil (der Keller aus
der Renaissance blieb erhalten) und
der Gureckis-Palast mit der Nr. 15,
der Ende des 18. Jh. ebenfalls im früh-
klassizistischen Stil umgebaut wurde.
Bei der Nr. 8 liegt die Heiliggeist-
Kirche. Von der ersten gotischen Kir-
che von 1408, die von Kreuzrittern
zerstört wurde, sind noch Reste der
Kellergewölbe erhalten. 1501 wurde
sie dem Dominikanerorden ge-
schenkt, der daneben ein Kloster er-
richtete (mit schönen Fresken). Sie
wurde im 17./18. Jh. im Stil des Ba-
rock und Rokoko umgebaut. Wäh-
rend des Zarenregimes diente das
Kloster als Gefängnis für litauische und
polnische Patrioten; die katholische
Kirche wurde später zeitweilig als rus-
sisch-orthodoxe genutzt. Das Innere
ist mit Stukkofiguren und Fresken üp-
pig ausgestattet. Von hohem Wert ist
die Orgel von 1776. Beeindruckend
sind auch die 17 Marmoraltäre, die
barocke Orgelempore und die Kanzel
von 1770. Während der Sowjetzeit
war sie als eine der wenigen Kirchen
für Gottesdienste offen. Sie ist die
Hauptkirche der polnischen Gemein-
de, weshalb Papst Johannes Paul II.sie
auch 1993 besuchte. Sie wird auch für
Konzerte genutzt. Eher unscheinbar ist
die Hl. Dreifaltigkeitskirche in der
Nr. 12 (im 16. Jh. im gotischen Stil er-
baut, Umbau und Bau von zwei Tür-
men im 18. Jh.).
Hier geht es rechts in die Stikli®
gatvë (Glaserstraße). Es gibt hier meh-
rere Gaststätten, Souvenirläden und
Hotels. Mit ihren Bürgerhäusern aus
dem 15.-19. Jh., hübschen Fassaden,
alten Schaufenstern und vielen deko-
rativen Details ist sie eine der male-
rischsten Gassen. Auf Höhe des Ho-
tels Stikliai wird man an das jüdische
Viertel erinnert. Links in der Gaono 3
(schräg gegenüber der österreichi-
schen Botschaft), wo das Tor des
„Kleinen Ghettos“ lag, ist eine Ge-
denktafel angebracht zur Erinnerung
an die 11.000 Bewohner, die 1941
hier ihren Todesmarsch antreten
mussten. Das Gebäude Gaono 1 war
eine Art Tor ins Ghetto. Das Haus
Nr. 6 stammt aus dem 16. Jh. Rechts
in der †yd® gatvë („Judenstraße“) Nr.
4 steht eine Bronzebüste des Gaon
gegenüber seines früheren Hauses
(Zyd® 4), mit einer Gedenktafel. Links
davon, an der Stelle des heutigen Kin-
dergartens, stand die Große Synago-
ge (1633) und die Strashun-Biblio-
thek , die größte Judeika-Bibliothek Eu-
ropas. Zurück geht es zur Stikli®, wo
man in der Nr. 3 das kleine Leinenmu-
seum besichtigen kann (Tel. 2610
213), bevor diese in den Rathausplatz
(s.u.) mündet. Die nächste Tour be-
ginnt am südlichen Teil der Pilies gat-
vë, so dass man zunächst rund 200 m
links Richtung Norden gehen muss.
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