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ursprünglich 22 im Halbrund angeord-
neten Altären zusammensetzt. Davon
sind sieben vom 17./18. Jh. Die
schönsten der sieben Kapellen sind
die der Hl. Anna mit einem schwarzen
Marmorportal sowie die wunderschö-
ne Oginski-Kapelle links vom Chor. Hier
steht auch die größte Orgel Litauens.
Während der Sowjetära wurde die Kir-
che erst als Lagerhalle missbraucht,
dann war hier das Museum für Wissen-
schaftliche Gedanken untergebracht.
Heute ist hier auch das Wissen-
schaftsmuseum der Universität Vilni-
us, Tel. 2687155, Mo-Sa 10-17 Uhr.
Zu sehen sind u.a. 50 alte Bücher, z.T.
aus dem 14. Jh. Die Kirche wird seit
1991 wieder für Gottesdienste ge-
nutzt, aufgrund der exzellenten Akustik
auch für Klassikkonzerte.
Durch den dem Kircheneingang ge-
genüber liegenden Bogengang ge-
langt man in den Observatoriumshof.
Von der ursprünglichen Sternwarte
von 1753, der viertältesten der Welt,
ist nur der untere „Weiße Saal“ übrig
geblieben, in dem heute ein Teil der
Bibliothek untergebracht ist. Ab dem
18. Jh. wurden dann von den Kuppeln
der beiden zylinderförmigen Türm-
chen die Sterne beobachtet. 1882
wurde das Observatorium auf Befehl
des Zaren geschlossen, viele Geräte
brachte man in andere Institutionen
des Zarenreichs. An der im klassizisti-
schen Stil entworfenen Fassade sieht
man Reliefs der 12 Tierkreiszeichen.
Vom Sarbievijus-Hof gelangt man in
weitere Höfe. Im Daukanto-Hof sind
in der „Filologijos Fakultetas“ im
1. Stock u.a. Fresken griechischer Mu-
sen zu sehen. Wer Interesse an einer
Führung in der Universitätsbibliothek
hat, muss sich im Littera-Buchladen
(s.o.) anmelden. Deren Eingang mit
der Aufschrift „Vilniaus Universitetas“
liegt rechts neben dem Bibliothekshof
und dem goldenen Tor (s.o, Universi-
teto 5). Die Bibliothek wurde 1570 zu-
sammen mit dem Jesuiten-Kolleg ge-
gründet und sie besitzt heute die größ-
te Sammlung Litauens: rund 5 Mio.
Bücher (davon 170.000 aus dem 15.-
18. Jh.), 180.000 Manuskripte aus
dem 13.-16. Jh. und 4000 karthografi-
sche Werke, darunter die einzige Aus-
gabe des ersten litauischen Buches,
das Buch „Katechismus“ von Ma‡vy-
des (s. „Sprache“). Einen Besuch wert
ist definitiv der Smuglevi¤ius-Lesesaal
aus dem 17. Jh. mit Deckenfresken
griechischer Philosophen und Dichter
(hinter dem Eingang links, in der Regel
nur mit Führung).
Fresko „Die Jahreszeiten“ in
einem Saal der Universität
 
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