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harmonischen Architektur, einer ein-
zigartigen Mischung der bedeutends-
ten Stile Europas. Trotz der Zerstö-
rungen durch Brände und Kriege
sind viele sehenswerte Bauwerke er-
halten geblieben, viele sind später
restauriert worden.
Ursprünglich war das Gesicht der
Altstadt von gotischer Architektur
geprägt. Noch heute findet man in der
Altstadt eine Reihe gotischer Bürger-
häuser, und rund 300 Häuser sollen
hier über gotischen Kellergewölben
stehen, die noch unter dem Stuck spä-
terer Jahrhunderte versteckt sind.
Schönstes Zeugnis dieser Stilepoche
ist die St.-Anna-Kirche, mit Abstrichen
auch die Bernardiner-Kirche und die
Paläste vom 14.-16. Jh. Acht andere
gotische Kirchen wurden im Laufe der
Jahrhunderte derart umgebaut, dass
von ihrer ursprünglichen Architektur
nicht mehr viel zu erkennen ist. Die
meisten von ihnen haben ein baro-
ckes Gesicht bekommen, und viele
Kirchen sind erst in der Barockzeit ent-
standen, deren Formen heute das
Stadtbild prägen. Die schönsten Bei-
spiele sind die Kirche des Hl. Kasimir
und die St. Theresienkirche. Zwi-
schenzeitlich hatte auch der Stil der
Renaissance Einzug gehalten, wenn
auch nur kurzfristig. Die herrlichsten
Bauwerke hierfür sind das Aušros-Tor,
die St.-Michaelkirche, der wiederauf-
gebaute Großfürstenpalast und einige
Höfe der Universität. Die schönsten
Beispiele des Klassizismus vom Ende
des 18. Jh. sind das Rathaus und die
Kathedrale.
Rundgang durch
die nördliche Altstadt
Vom Kathedralenplatz schwenkt man
nach links und gelangt auf die Barbora
Radvilaitës gatvë. Nach Süden zweigt
die Maironio gatvë ab, die am Serei-
kiškes-Park, dem ältesten Park von
Vilnius entlangführt, einem sehr schö-
nen Park in einer Flussschleife der Vil-
nia, teilweise ein Vergnügungspark. Im
15. Jh. befanden sich hier die Gärten
des Bernardiner-Klosters, vom 18. Jh.
bis 1842 der Botanische Garten der
Universität (auf Veranlassung des
berühmten Naturwissenschaftlers Jo-
hann Georg Aden-Forster). Noch er-
halten ist der Kirdiejus-Palast.
Gotisches Ensemble
Der Weg führt gleich zu einem Hö-
hepunkt des Rundgangs: Zum „Goti-
schen Ensemble“, dem wohl schöns-
ten Bauensemble von Vilnius, das man
sich auch dann unbedingt ansehen
sollte, auch wenn man für Bauwerke
nicht viel übrig hat: die Bernhardiner-
Kirche und die St.-Anna-Kirche gehö-
ren zu den vollkommensten gotischen
Baudenkmälern Litauens. Hier ist einer
der Orte der „Europäischen Ziegel-
gotik-Route“ (www.eurob.org). Zu-
erst passiert man das langgestreckte
dreistöckige gotische Gebäude des
ehemaligen Bernhardiner-Klosters
(nach dem Zarenaufstand von 1863
wurde es geschlossen, 1919 von pol-
nischen Offizieren genutzt. Heute be-
herbergt es Teile der Kunstakademie).
Die Blüte spätgotischer Baukunst,
einzigartig in der nordosteuropäi-
 
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