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derheiten und Auswanderer erhält
man man unter info@tmid.lt.
nis gesteckt; das kirchliche Vermögen
wurde beschlagnahmt, die Kirchen
wurden geschlossen, teilweise auch
als Werkstätten, Sporthallen, Kinos
oder Museen für Atheismus miss-
braucht. Die Religion war ein bedeu-
tendes Element der Unabhängigkeits-
bewegung, und die Kirchen haben
heute wieder regen Zulauf. Kirche und
Staat sind getrennt, und in den Schu-
len wird Religion als Wahlfach ange-
boten. Die Kirchen leben meist nur
von Spenden, da sie keine Steuern
und staatlichen Zuwendungen erhal-
ten. Es gibt einige Wallfahrtsorte (u.a.
Aušros-Torkapelle in Vilnius, Berg der
Kreuze bei Šiauliai, †emai¤iu Kalvari-
ja), die von Pilgergruppen aufgesucht
werden. Einige Reiseveranstalter und
Reisebüros führen Pilgerreisen durch.
Minderheitenprobleme
Jeder in Litauen lebenden rund 115
ethnischen Gruppe wird laut Verfas-
sung das Recht auf die Pflege ihrer
Sprache und Kultur sowie der Unter-
haltung eigener Schulen zugestanden,
wenn sie auch die litauische Sprache
lehren. Es existiert ein Gesetz, nach
dem alle Bürger, die vor November
1989 in Litauen ansässig waren, auto-
matisch zu litauischen Staatsbürgern
wurden. Alle nach diesem Datum Zu-
gereisten müssen mindestens zehn
Jahre in Litauen wohnen, um diese
Rechte zu erhalten. Die nicht-ethni-
schen Litauer müssen zuerst die Lan-
dessprache erlernen, wenn sie sich für
einen Staatsjob bewerben. Im Gegen-
satz zu Estland und Lettland mit hohen
russischen Bevölkerungsanteilen hat
Litauen wenige Integrationsprobleme.
Litauer verlieren nicht ihre Staatsbür-
gerschaft, wenn sie die eines anderen
Landes angenommen haben.
Christianisierung
Der erste Missionar im Baltikum, Bi-
schof Waitiekus (Wentzel) aus Prag,
wurde 997 von dem Stamm der Pruz-
zen getötet, als er einen heidnischen
Göttern geweihten Wald betrat. Es
dauerte noch volle 200 Jahre, bis Est-
land und Lettland christianisiert wur-
den. Das litauische Heidentum war sehr
tolerant. Schon lange bevor Litauen
im Jahr 1387 (die †emaitija-Region
sogar erst 1413) als letztes europäi-
sches Land bekehrt wurde, gab es Kir-
chen, Kapellen, Moscheen und Tem-
pel verschiedener Religionen. Auch
danach wurden heidnische Bräuche
beibehalten (s. Exkurs), während viele
Kultorte zerstört wurden. Details zur
Religionsgeschichte sind im Kapitel
„Geschichte“ erwähnt.
Religion und Kulte
Die überwiegende Religionszuge-
hörigkeit der einzelnen ethnischen
Gruppen ist im Kapitel „Bevölkerung“
beschrieben.
Nach Jahrzehnten der Verfolgung
und Entmündigung unter der Sowjet-
Herrschaft gibt es wieder Religions-
freiheit. Viele Priester und Religiöse
wurden damals nach Sibirien ins Ar-
beitslager deportiert oder ins Gefäng-
 
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