Environmental Engineering Reference
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Schlusswort
Mit dem Buchtitel „Die Zukunt unserer Energieversorgung“ verbinden die meisten Leser
wahrscheinlich die Erwartung, dass am Schluss des Buchs ein Vorschlag steht, mit wel-
chen Energieträgern der Primärenergiebedarf des 21. Jahrhunderts gedeckt werden kann,
so dass eine Fortentwicklung des globalen Lebensstandards garantiert ist. Dieser Erwar-
tung wird das Buch nicht gerecht, und das aus verständlichen Gründen: Eine Vorhersage
über zuküntige Entwicklungen benutzt naturwissenschatliche Methoden und berechnet
Entwicklungen auf der Basis von unveränderlichen Gesetzen und den veränderlichen Aus-
gangslagen der Gegenwart. Bei letzteren spielen menschliche Gewohnheiten, die sich in
der Vergangenheit herausgebildet haben, eine bedeutende Rolle. Und die in diesem Buch
errechneten Vorhersagen ergeben, dass eine dieser Erwartungen, nämlich die eines unein-
geschränktenundausreichendenZugangszudenPrimärenergieträgerderErde,inZukunt
nicht mehr erfüllt werden kann. Dafür sind im Wesentlichen drei Phänomene verantwort-
lich:
1. Der Bevölkerungszuwachs in der Welt Die Weltbevölkerung nimmt zu, und zwar im We-
sentlichen in jenen Ländern, welche am Beginn des 21. Jahrhunderts nur einen geringen
Grad ihrer Industrialisierung erreicht hatten (und hier als we -Länder bezeichnet werden,
im Gegensatz zu den ve -Ländern). Während am Anfang des 21. Jahrhunderts das Einwoh-
nerverhältnis zwischen we -und ve -Ländern noch 3:1 betrug, wird es sich bis zur Mitte des
21. Jahrhunderts fast verdoppelt haben.
2. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den ve- und we-Ländern Am Anfang des
21. Jahrhunderts betrug das Verhältnis der normierten Bruttoinlandprodukte von ve -und
we -Ländern noch 20:1. Dieser Unterschied kann auf Dauer nicht Bestand haben. Der
Zwang zum Ausgleich ergibt sich aus der zunehmenden Globalisierung der Volkswirt-
schaten und der Vermeidung von Konflikten zwischen ve -und we -Ländern.
 
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