Environmental Engineering Reference
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3.DieriesigenUnterschiedeindenEnergiedichten Das Verhältnis der Energiedichten von
der Kernenergie zu der Solarenergie beträgt etwa
∶ . Die Konsequenzen aus diesem
Missverhältnis lassen sich mit keiner Technologie kompensieren. Sie führen dazu, dass
erneuerbare Energieträger kein gleichwertiger Ersatz für die fossilen Energieträger sein
können, wenn letztere im Laufe des 21. Jahrhunderts entweder fast vollständig abgebaut
sein werden, oder ihre Nutzung untersagt wird.
An dieser Stelle ist es angebracht, noch einmal auf die Bedeutung der Solarenergie ein-
zugehen. Fast alle erneuerbaren Energieträger haben ihren Ursprung in der Solarenergie.
Es entspricht der bisherigen Gewohnheit des Menschen anzunehmen, dass die Solarener-
gie eine einzig für ihn bestimmte Form der Energie sei, so wie er das von den fossilen
Energieträgern gewohnt ist. Aber diese Annahme ist falsch. Die Dichte der Solarenergie
und die Größe und Beschaffenheit von Erdoberfläche und Erdatmosphäre sind so aufein-
ander abgestimmt, dass sie das Leben auf der Erde ermöglichen. Und zwar nicht derart,
dass Solarenergie „verbraucht“ wird, sondern dass sie die Entropieproduktion aller auf der
Erde ablaufenden Prozesse antreibt. Eine Umwidmung der Solarenergie zur bevorzugten
Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bedeutet, in dieses natürliche Gleichgewicht ein-
zugreifen, mit nicht voraussehbaren Konsequenzen für die Natur. Und insofern kann der
Autor dieses Buchs auch nicht der landläufigen Meinung zustimmen, dass die Nutzung er-
neuerbarer Energien „ nachhaltig “ sei: Die Verwendung erneuerbarer Energien über das
Maß hinaus, das von der Natur für den Menschen als Teil der Natur vorgesehen ist, muss
diese Natur verändern.
Diese Bedenken sind so grundsätzlich, dass sie nicht an die Zeit gebunden sind. Sie be-
sitzenheutenochdieselbeGültigkeitwieimReferenzjahr2000.UnddahersindPrognosen,
welche im Referenzjahr auf dieser Grundlage erstellt wurden, auch heute noch gültig. Das
entbindet niemanden von der Verpflichtung, ihre Gültigkeit ständig zu überprüfen. Für
die, in diesem Buch vorgestellten Prognosen geschieht dies im Begleitmanuskript „Ener-
gie3“, welches im Internet 1 zugänglich ist. Die Entwicklungen, die sich innerhalb der Zeit
von der 1. zur 2. Auflage dieses Buchs vollzogen haben, zeigen aber recht deutlich, dass
die Menschen von der bevorstehenden Krise ihrer Energieversorgung bisher keine Notiz
genommen haben:
Der Primärenergiebedarf hat ständig zugenommen. Wenn die Prognosen richtig sind,
wird er sich innerhalb von nur 50 Jahren fast verdoppelt haben.
Der relative Anteil erneuerbarer Energien an der Deckung des Primärenergiebedarfs
hat sich nur unwesentlich verändert. Er liegt immer noch unter dem Anteil, welcher in
den Prognosen als machbar angenommen wurde.
Der menschliche CO -Eintrag in die Erdatmosphäre wächst stärker als linear. Und das,
obwohl sich viele ve -Länder verpflichtet haben, ihre Einträge zu reduzieren (was aller-
dings nur in den wenigsten Fällen gelungen ist).
1 http://www.physi.uni-heidelberg.de/~pelte/energie/start.htm .
 
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