Environmental Engineering Reference
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welcher für die Fotosynthese charakteristisch ist, denn die Versorgungskette ist länger ge-
worden. Dass Abfallstoffe überhaupt in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, liegt
daran, dass Abfallstoffe immer anfallen, gesammelt und deponiert werden müssen. Aller-
dings sollte unser Ziel eher sein, die Menge der Abfälle jeglicher Art zu vermindern!
Das bei der Vergärung in einem Faulturm oder in einer Deponie entstehende Biogas
oder Deponiegas enthält Methan (CH ) mit einem Anteil von 60 %, der Rest ist CO und
H O. Um zu berechnen, welche Beiträge zur Energieversorgung sich damit erreichen las-
sen, ist die folgende Information von Bedeutung:
1Stück Großvieh (Rind oder Milchkuh) produziert: m
⋅d CH .
Bei einer Heizwertdichte von kWh ⋅ m für CH errechnet sich daraus ein jährlicher
Primärenergiebeitrag von kWh⋅a . Das ist nicht sehr viel. Um die Größenordnung
zu verdeutlichen: Soll der Primärenergiebedarf der Welt in der Mitte des 21. Jahrhunderts
allein durch Biogas gedeckt werden, dann müsste jeder der dann lebenden Menschen min-
destens 6 Stück Großvieh besitzen. Das anzunehmen, ist vollkommen unrealistisch.
In Deutschland lebenzurZeit8MillionenRinderundMilchkühe,25MillionenSchwei-
ne und 90 Millionen Stück Kleinvieh, meistens Hühner. Diesen Mengen entsprechen ,⋅
Großvieheinheiten, also „besitzt“ jeder Deutsche im Mittel 0,13 Stück Großvieh. Deren
Abfälle könnte etwa zur Hälte energiewirtschatlich verwertet werden, die andere Hälte
dient der Düngung oder wird nicht deponiert, weil die Betriebe zu klein sind. Man könnte
mit dem verwertbaren Abfall ein Energieaufkommen von ,⋅ kWh⋅a erzielen, also
ca. 0,5 % des jetzigen deutschen Primärenergiebedarfs decken. Tatsächlich ist das Auf-
kommen 10mal geringer.
Der Grundumsatz von einem Stück Großvieh beträgt etwa ,⋅ kWh⋅a ,derGrund-
umsatz ist 10mal größer als der eines Menschen, da er mit der Masse skaliert. Man kann
also das Energieaufkommen eines Großviehs auch auf seinen Grundumsatz beziehen: Etwa
12 % des Grundumsatzes lassen sich energetisch weiter verwenden. Deutsche Verhältnisse
vorausgesetzt, werden in der Mitte des 21. Jahrhunderts etwa ,⋅ Stück Großvieh auf
der Erde leben, die ein Energiepotenzial von etwa ,⋅ kWh⋅a darstellen. Das ist nur
wenig mehr als 1 % des prognostizierten Energiebedarf von , ⋅ kWh ⋅ a .Etwadie
gleiche Energiemenge besitzen die organische Abfälle der dann lebenden Menschen, orga-
nische Abfälle imsgesamt könnten also mit 2-3 % zur Primärenergieversorgung beitragen.
Anorganische Abfälle
Darunter ist im Wesentlichen die Müllverbrennung zu verstehen. Die Bereitstellung
von Energie aus der Müllberbrennung ist eigentlich nur ein „Abfallprodukt“ der thermi-
schen Müllbehandlung, sie ist bisher nicht ihr Hauptzweck. Seit dem 1.11.1986 dürfen
in Deutschland nur noch solche Müllabfälle deponiert werden, die sich weder vermeiden
noch wiederverwenden (rezykeln) noch verbrennen lassen. Verbrannt werden in Deutsch-
land etwa 30% des Hausmülls, im Durchschnitt sind es 20 % in der EU, es gibt aber auch
Länder wie Schweden (40%) oder die Schweiz (80%), in denen ist der Anteil der Müllver-
 
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