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Im Nordwesten Korsikas findet man
neben Granit auch Gesteine vulkani-
schen Ursprungs (Vulkanite). Die vul-
kanischen Gesteine entstehen im Ge-
gensatz zu den Tiefengesteinen (Pluto-
nite wie etwa Granit) durch schnelle,
schockartige Abkühlung heißer Mag-
ma beim plötzlichen Kontakt mit dem
kühlen Meerwasser. Als Folge dieser
schnellen Abkühlung sind die Vulkanite
durch eine geringe Kristallisation (klei-
ne Kristalle) gekennzeichnet. Zu ihnen
zählt der Rhyolith, der einen Teil der
Gebirgskette formt und aus dem Kar-
bon stammt (etwa 300 Millionen Jahre
alt). Neben Kalifeldspat und Quarzkris-
tallen beinhaltet er auch in geringen
Mengen Eisen und Magnesium. Rhyo-
lith ist dunkelrot und baut im Wesent-
lichen die Massive des Monte Cinto
und der Punta Minuta auf. Im Zuge der
Alpenauffaltung wurden diese Vulkan-
gesteine besonders in der Mitte des
Tertiär durch starke Druckkräfte einer
Metamorphose unterzogen.
Aber nicht nur im alten Festlandteil
Korsikas finden sich vulkanische Ge-
steine, sondern stellenweise auch im
Nordosten. Dazu zählen Ophioliten,
die große Teile des Cap Corse und der
Castaginccia bilden, aber auch in der
Balagne zu finden sind. Sie können in
Form der so genannten „Kissenlava“
auftauchen. In Magmakammern er-
folgte die Abkühlung des Gesteins
langsamer und es entstanden Gabbro
oder Peridotit (beides sind Tiefenge-
steine), wie etwa am Monte Maggiore
auf Cap Corse.
Auch die Sedimentgesteine sind
auf Korsika ausgesprochen formen-
sammen (zu geringen Anteilen auch
Hornblende und Biotit); die Mischungs-
verhältnisse dieser beiden Hauptmine-
rale sind recht veränderlich. Die Art
des Feldspats entscheidet über den
Farbton des Granits: Alkalischer Feld-
spat erzeugt eine gelblich-beige bis
kräftig rote Tönung (z. B. an der Halb-
insel La Scandola); hat der Feldspat ei-
ne Natriumkarbonat-Beimischung, er-
scheint das Gestein weißlich (an vielen
Stellen der Balagne), Mika-Feldspat er-
zeugt eine schwarz-weiße Tönung
und Amphibol führt zu grünlichem
Granit. Besonders schön gezeichnet
ist der berühmte Kugeldiorit, der bei
Sainte-Lucie de Tallano vorkommt und
bis vor einigen Jahrzehnten kommer-
ziell abgebaut wurde.
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