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Die klassische
Gebirgsdurchquerung
(GR20)
Route ist für eine Bergwanderung sehr
anspruchsvoll, so dass man stellenwei-
se besser von einer Bergtour spricht;
sie führt durch verschiedene Klimazo-
nen und weist einen beträchtlichen
Höhenunterschied auf (über 10.000
Meter summarische Höhendifferenz).
Kurz gesagt: Sie ist sowohl eine land-
schaftliche Traumroute als auch eine
körperliche Herausforderung.
Die Strecke wird von Wanderern im-
mer wieder unterschätzt. Sie ist eine
stellenweise schwere Bergwande-
rung, die eine hervorragende Kondi-
tion, Bergerfahrung und Durchhalte-
vermögen erfordert. Manche Anstiege
sind steil und überwinden bis zu 800
Höhenmeter ohne Erholungspause.
Auch wenn man versucht, das Ge-
wicht des Gepäcks so gering wie
möglich zu halten, wird man einige Ki-
lo zusätzlich mitschleppen müssen, da
zumindest eine Tagesration Wasser
und ein kleiner Vorrat an Nahrungs-
mitteln zur Grundausrüstung gehören.
Untrainierte oder Wanderer ohne
Bergerfahrung sollten die Finger von
dieser Route lassen oder nur einzelne
Tagesetappen unternehmen.
In den Sommermonaten herrscht
auf dem GR20 mitunter dichtes Ge-
dränge, besonders von Juni bis Au-
gust. Angenehmer sind die Monate
Mai und Oktober. Nachteile der Vor-
und Nachsaison sind aber, dass im
Mai die Schneefelder noch bis weit
nach unten gehen können, was man-
che Abschnitte schwerer passierbar
macht, und dass es im Oktober stel-
lenweise bereits empfindlich kalt wer-
den kann und sich das Wetter oft lau-
Der GR20 ist die mit Abstand bekann-
teste Wanderroute durch Korsika und
wohl zugleich einer der berühmtesten
Bergwanderwege Europas. Die Ab-
kürzung „GR“ steht für „Sentiers de
Grande Randonnée“, ein Netz von
Fernwanderwegen in Frankreich, mit
dessen Anlage 1947 durch die Fédéra-
tion Française de la Randonnée Pedes-
tre (FFRP) begonnen wurde. Das Netz
der französischen GRs umfasst heute
über 60.000 Kilometer.
Der korsische Weitwanderweg
GR20 wurde 1972 eingerichtet, zeit-
gleich mit dem korsischen Naturpark
(PNRC), durch den der GR20 auf dem
Großteil seiner Strecke führt. Die Pla-
nung und Durchführung der Schutz-
gebietseinrichtung und des Wander-
wegs sind vorbildlich und waren in Eu-
ropa ihrer Zeit voraus, da von Anfang
an ein Konzept der nachhaltigen Nut-
zung des Naturraumes dahinter
stand. Der GR20 wird von der Natur-
parkverwaltung, Rangern und Hüt-
tenwirten in der Regel sehr gut in
Stand gehalten.
Was macht diese Wanderroute so
berühmt? Wohl eine Kombination aus
verschiedenen Besonderheiten. Die
Route führt durch eine der letzten
Bergwildnisregionen Südeuropas. Ob-
wohl die Wanderung mehr als zwei
Wochen dauert, berührt sie keine Dör-
fer und nur drei kleine Weiler: Haut-
Asco, Vizzavona und Bavella. Die
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