Der Süden - Korsika - page 447

nenhaft zeigt. Im Prinzip ist die Wan-
derroute von Mai bis Oktober durch-
gängig begehbar; einige tiefer gelege-
ne Etappen sind fast ganzjährig schnee-
frei. Die Gesamtlänge des GR20 be-
trägt etwa 215 Kilometer, die Gesamt-
gehzeit etwa 100 Stunden. Der Weg
wird in 15 Tagesetappen unterschied-
licher Länge aufgeteilt, so dass die
durchschnittliche tägliche Gehzeit et-
wa sieben Stunden beträgt (zwischen
fünf und neun Stunden pro Tag).
Die Endpunkte jeder dieser Tages-
touren sind Berghütten (so genannte
Refuges) und Biwakplätze. Das Über-
nachten ist nur in oder in der Umge-
bung dieser Hütten erlaubt. Auch
wenn man vorhat, nur in den Refuges
zu übernachten, so ist aus Sicherheits-
gründen die Mitnahme eines Zelts un-
erlässlich. Überdies sind manche Re-
fuges im Sommer schnell überfüllt (die
Kapazität schwankt zwischen 25 und
55 Betten/Liegen), so dass man unter
Umständen gezwungen sein kann, vor
der Hütte zu campen. Die Logis kostet
etwa 10-12 ⁄ pro Person in der Hütte
und knapp die Hälfte für Camper. Die
Refuges werden von Wirten betrieben,
die in der Regel bei der Naturparkver-
waltung angestellt sind. Alle bewirt-
schafteten Hütten sind mittlerweile mit
einem Lebensmittelvorrat ausgestat-
tet. Dennoch ist es sicherer, eine aus-
reichende Menge an Nahrungsmitteln
mitzunehmen, um sich im Notfall ver-
pflegen zu können. Trinkwasser gibt es
an oder in der Nähe aller Refuges.
Wer den Weg genießen möchte und
Zeit für Details haben will, sollte ent-
weder nur einen Teil des GR20 bege-

hen (es gibt immer wieder „Ausstiegs-
varianten“ auf der Strecke), oder sich
deutlich mehr als 15 Tage Zeit neh-
men. Vier Wochen sind optimal. So
hat man die Möglichkeit zu Nebenex-
kursionen: Man kann immer mal wie-
der ins Tal hinabsteigen, um sich mit
Proviant zu versorgen und Bergdörfer
kennen zu lernen, man kann Gipfel be-
steigen, an denen der GR20 vor-
beiführt (etwa den Monte Cinto oder
den Monte Rotondo) und man kann
etwaige Schlechtwettereinbrüche in
Ruhe in einem der Refuges abwarten.

Manche Flusstäler überquert
eine einfache Hängebrücke