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dieser Zeit nicht mehr als 3000 Men-
schen Korsika bewohnten.
Vom Abri Sous Roche kann man
den Weg zum Zentralmonument
fortsetzen oder nach links abbiegen,
wo sich Überreste des torreanischen
Dorfes befinden. Das Zentralmonu-
ment liegt an der höchsten Stelle des
Hügels. Es war die zentrale Kultstätte
der Torreaner, die hier mehrere Men-
hire der Megalithkultur in ihre eigenen
Monumente verbauten. Einige der in-
teressanteren Menhire wurden wieder
aus dem Mauerwerk herausgelöst und
isoliert am Eingang zum Zentralmonu-
ment aufgestellt. Besonders schön ist
die Statue Filitosa IX, bei der die Ge-
sichtszüge und die Rückenpartie mit
Kopfbedeckung und Schutzpolstern
detailliert herausgearbeitet sind. Die
anderen hier aufgestellten Menhirteile
werden als Filitosa VIII, XI, VII, X und
XIII (von links nach rechts) bezeichnet.
Weitere Mittelteilfragmente wurden
ebenfalls aus den torreanischen Mau-
ern herausgelöst und vor dem Zentral-
monument aufgestellt. Dieses Bau-
werk diente kultischen Zwecken, hat-
te aber möglicherweise auch eine Be-
deutung bei der Verteidigung der An-
lage. Das Monument ist ein Rundbau,
der durch ein falsches Gewölbe abge-
schlossen wurde und von einem Erd-
wall umgeben war. Der Innenraum
(Cella) bestand aus gebranntem Lehm-
boden und diente als Opfer- und Be-
stattungsraum, was die Nischen in den
Wänden und Brandspuren nahe legen.
Westlich des Zentralmonuments be-
findet sich die Statue Filitosa VI, die
ähnlich Filitosa IX durch ihre detailliert
gearbeiteten Gesichtszüge und Rü-
ckenpartie besticht.
Den Abschluss des Hügels bildet
das Westmonument der Torreaner.
Vor der Anlage befinden sich weitere,
wahrscheinlich bereits im frühen Neo-
lithikum als Wohnstätte genutzte Fels-
unterstände. Das wuchtige Westmo-
nument besteht aus zwei Bereichen,
dem zentralen Hauptkomplex und An-
bauten im Süden. Dieser Ort mit sei-
nen massiven Steinblöcken diente
wohl bereits den Megalithikern als
Verteidigungsanlage. Die Torreaner
benutzten das Monument vermutlich
sowohl als Kultstätte als auch als Ver-
teidigungsanlage. Der torreanische
Turm-Komplex besteht aus mehreren,
verschachtelt angeordneten Räumen
und Nischen. Im Hauptraum, der
durch eine Mauer abgetrennt ist, be-
finden sich zwei Feuerstellen. Roger
Grosjean zufolge weisen die Feuerspu-
ren in der Cella darauf hin, dass das
Monument bis etwa 1200 v. u. Z. be-
nutzt wurde.
Auf der Nordseite des Westmonu-
ments führt ein Pfad durch die Felsen
hinunter zum Barcajolo-Tal. Am Ende
einer Weide, auf der auch heute noch
Haustiere weiden, sind fünf Menhire
im Halbkreis um einen alten Oliven-
baum aufgestellt worden. Sie sind be-
reits vom Westmonument aus sicht-
bar, nehmen sich in der Weite der
Landschaft aber klein aus. Aus der
Nähe betrachtet sind die Menhire und
ihre Lage sehr beeindruckend. Die Sta-
tuen sind (von rechts nach links) Filito-
sa II, Tappa I, Filitosa I, Filitosa IV
und Filitosa III. Filitosa IV ist mit sei-
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