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nem schrägen Dolch und den geister-
haft anmutenden Gesichtszügen die
schönste der Statuen. Eine eigenwilli-
ge Form hat die Statue Tappa I (be-
nannt nach dem Fundort Tappa, an ei-
nem Hügel etwa einen halben Kilome-
ter von Filitosa entfernt): Der Kopf
wirkt bei dieser Statue wie aufgesetzt,
da er vom Rumpf durch einen tiefen
Einschnitt getrennt ist.
Blickt man vom Olivenbaum aus
zurück auf den Hügel mit den torrea-
nischen Monumenten, fällt es nicht
schwer sich vorzustellen, wie die Men-
schen hier vor mehreren Tausend Jah-
ren gelebt haben könnten. Die Zei-
chen der heutigen Zivilisation sind gut
verborgen auf der anderen Seite der
Erhebung.
Auf dem Rückweg zum Eingang bie-
tet es sich an, hinter dem Westmonu-
ment rechts abzubiegen. Man kommt
an den freigelegten Fundamenten der
torreanischen Hütten-Siedlung vor-
bei. Unter diesen Fundamenten befin-
den sich ältere Baubestandteile, die
darauf hinweisen, dass die Wohnanla-
ge bereits im Megalithikum I und II be-
zogen war, wenn auch vielleicht nicht
durchgehend. Im Megalithikum II
scheint der Hügel vorwiegend kulti-
schen Zwecken vorbehalten gewesen
zu sein. Die Torreaner bewohnten die
Siedlung schließlich wieder und auch
in der Eisenzeit lebten hier Menschen.
Die Siedlung scheint erst zur Zeit der
Eroberung Korsikas durch die Römer
endgültig aufgegeben worden zu sein.
Im kleinen Museum, in dessen In-
nenraum nicht nur Fundstücke ausge-
stellt sind, sondern auch Schwalben
nisten, bekommt man einen Überblick
über die Keramik- und Steingegenstän-
de, die man in Filitosa gefunden hat,
und die vom frühen Neolithikum bis in
die Römerzeit datieren. Kleine Exkurse
zeigen, wie man sich das Alltagsleben
in den verschiedenen Epochen Filito-
sas vorstellt.
Keiner der Menhire in Filitosa befin-
det sich vermutlich an seinem ur-
sprünglichen Standort, aber alle Men-
hire sind sehr wirkungsvoll in Szene
gesetzt. Die Anlage fügt sich natürlich
in ihre Umgebung und hat vor allem in
den Morgen- und Abendstunden eine
mystische Ausstrahlung.
Infrastruktur
Filitosa ist recht abgelegen und kann
nur mit Tourbussen, dem Auto, Motor-
rad oder Fahrrad von Casalabriva oder
Olmeto Plage erreicht werden. Es gibt
keine öffentliche Verkehrsverbindung
und auch keine Unterkunftsmöglich-
keiten. Die nächstgelegenen Hotels
oder Campingplätze befinden sich
bei Porto Pollo und Abbartello entlang
der Küste Richtung Olmeto Plage. Die
nächsten Herbergen sind mehrere
Gîtes, z. B. Gîte de Tappa, Commune
de Sollacaro (Suddacaro); Tel. 0495
105430; an der D 457; nettes Gîte in
alter Ölpresse; nur wochenweise Ver-
mietung; oder die Chambres d'Hôtes à
Cigala (Tel. 0495 742948; ca 75 im
Doppelzimmer).
Außer dem Café/der Bar am Ein-
gang zur Ausgrabungsstätte, kann
man auch gegenüber in der Filitosa
Brasserie Kleinigkeiten zu Essen be-
kommen. Ein Kunsthandwerksladen
 
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