Travel Reference
In-Depth Information
Verwaltungsstruktur
und Regionen
recht der Hauptgrund für den Verfall
vieler Häuser.
Trotz dieser positiven Entwicklun-
gen bleibt Korsikas Wirtschaft im eu-
ropäischen Vergleich weit zurück. Die
Insel ist
abhängig von (teuren) Im-
porten.
Das gilt auch für Elektrizität,
da auf der Insel nur zwei Kraftwerke
(bei Ajaccio und Bastia) existieren
und Strom aus Italien zugekauft wer-
den muss. Eine neue Form der Ener-
giegewinnung, die mittlerweile auch
auf Korsika praktiziert wird, ist
Wind-
energie.
Mehrere kleine Windanlagen
und Windparks sind seit 1999 errichtet
worden. Trotz ihrer ökologischen Vor-
teile sind sie nicht unumstritten, da sie
nur einen sehr geringen Anteil an der
Stromproduktion liefern können, aber
in den Augen vieler die Landschaft
verschandeln.
Seit 1999 exsistiert ein zweites
Großschutzgebiet bei Korsika: das
Meeresschutzgebiet „Bouches de
Bonifacio“,
das vom Golfe de Porto
Vecchio im Osten bis zum Capu di
Roccapina im Westen reicht und in
verschiedene Schutzzonen mit unter-
schiedlichem Schutzstatus aufgeteilt
ist. Seit November 2004 ist das Gebiet
Teil eines internationalen Meeres-
schutzgebietes („Parc Marin Interna-
tional“), das auch den Nationalpark im
Archipel de la Maddalena (Sardinien)
einschließt. Weitere Infos bekommt
man bei der Parkverwaltung: Office
de l'Environnement de la Corse, Ser-
vice Parc Marin International, BP 86,
20176 Ajaccio, Tel. 0495 504544, Fax
0495 504555; www.parcmarin.com).
Korsika ist politisch gesehen ein Teil
Frankreichs. Allerdings hat die Insel
seit einigen Jahren einen Sonderstatus
und eine Regionalversammlung. Ge-
mäß der Einordnung in die franzö-
sische Verwaltungsstruktur besteht
Korsika seit 1975 aus
zwei Départe-
ments: Haute-Corse
(entspricht dem
alten Verwaltungsbezirk Golo; Haupt-
stadt Bastia) und
Corse-du-Sud
(ent-
spricht dem alten Verwaltungsbezirk
Liamone; Hauptstadt Ajaccio). Es wird
immer wieder über eine Zusammenle-
gung der beiden Départements zu ei-
ner Verwaltungseinheit mit Sitz in
Ajaccio diskutiert.
Die Insel ist in
360 Kommunen
auf-
geteilt. Kleinere Dörfer und Weiler
werden oft zu
Sammelgemeinden
zu-
sammengefasst (zum Beispiel auf Cap
Corse). Der Name dieser Sammel-
gemeinden kann dem des Hauptortes
entsprechen, es kann aber auch ein
völlig anderer Name gewählt werden.
Neben dieser offiziellen Verwaltungs-
struktur gibt es, je nach historischer In-
terpretation, auf Korsika 16-28 tradi-
tionelle, nach geografischen Gegeben-
heiten oder geschichtlichen Aspekten
gegliederte
Regionen.
In diesem Rei-
sehandbuch werden die einzelnen Ab-
schnitte nach Regionen aufgebaut, da
diese Gliederung dem Reisenden im
Land selbst meist unmittelbarer ein-
sichtig ist als abstrakte Verwaltungsauf-
teilungen. In der Karte II des Kartenat-
las sind die Regionen eingezeichnet. In
