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die Chance seines Lebens: »Ich bin ein Trüffelhund, ich habe eine Nase für gute
Geschäfte.«
Die Investition war ein Volltreffer: Die Mine warf eine Million Dollar monat-
lich ab. Mit Goldgeschäften erwirtschaftete Batista bis zur Jahrtausendwende
einen Gewinn von 20 Milliarden Dollar. »19 waren für meine Anleger, eine ha-
be ich behalten.« Acht Minen nennt er sein Eigen.
Die Öffentlichkeit nahm dennoch kaum Kenntnis von dem neuen Milliardär.
Erst als er Luma de Oliveira heiratete, eine glamouröse Karnevalsschönheit aus
Rio, wurde die Klatschpresse auf ihn aufmerksam. Die kesse Luma und der
Superreiche mit dem exotischen Vornamen waren in den 1990er Jahren das
Traumpaar von Rio.
Luma ist die Mutter seiner zwei Söhne, auch nach ihrer Trennung sind sie
Freunde geblieben: »Sie werden von ihr kein böses Wort über mich in der Öf-
fentlichkeit hören.« Dennoch wurmte es den Alpha-Wolf Batista, dass er lange
im Schatten seiner Frau stand.
Sein Aufstieg in die Wirtschaftsseiten von Financial Times und Wall Street
Journal begann Mitte des vergangenen Jahrzehnts, als er in Öl investierte. Im
Jahr 2007 erwarb er Konzessionen für Offshore-Vorkommen, die der Staats-
konzern Petrobras nicht ausbeuten wollte, weil er sie für wenig ergiebig hielt.
Batista verstand sich hervorragend mit dem damaligen Präsidenten Lula.
Beide haben sich gegen den Dünkel der herrschenden Klasse nach oben ge-
kämpft, beide schwelgen gern in Superlativen, beide haben einen Hang zur Me-
galomanie.
An einem Nachmittag im Februar 2011 erzählte er mir stolz, wie er mit Lula
zu Abend gegessen hatte: »Nach dem Essen rief Lula mir zu: ›Verliere deinen
Wagemut nicht!‹«
Es war meine erste Begegnung mit dem Milliardär. Monatelang hatte ich um
das Interview gebeten, immer wieder war ich vertröstet worden. Batista hatte
sich rar gemacht, kurz zuvor war er ohne Angabe von Gründen für drei Monate
abgetaucht, die Börsenkurse seiner Firmen hatten verrückt gespielt.
Seine Presseleute waren misstrauisch, das Interview wurde von einem Tag
auf den anderen angesetzt, alle halbe Stunde rief mich einer seiner PR-Leute
an, um Details zu klären.
An einem Freitagnachmittag empfing Batista mich in seinem Büro in einem
Hochhaus am Strand von Flamengo in Rio. Jedes Stockwerk beherbergte eine
seiner Firmen. Im Untergeschoss hatte er ein 3D-Kino eingerichtet, wo ich mir
durch eine Spezialbrille ansehen durfte, wie seine Firma OGX vor der Küste von
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