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Australien einen stark anti-viktoriani-
schen Charakter hatte, auch im Zuge
der Gründung des Commonwealth of
Australia 1901 und damit der Abnabe-
lung vom British Empire: die australi-
sche
Art-nouveau-
bzw. Jugendstil-Pe-
riode. Der Künstler
Norman Lindsay,
dessen Residenz in den Blue Moun-
tains lag, gehörte zu den Vertretern,
die das Opulente betonten, viele sei-
ner Werke sind extrem schwülstig. Ein-
facher zu verdauen waren Werke sei-
nes älteren Bruders
Sir Lionel Arthur
Lindsay
sowie von
Sydney Long.
Darauf folgte der Art déco, vor allem
in der Architektur und Bildhauerei. In
der Bildenden Kunst stand eine forma-
le Ästhetik im Vordergrund, es wurde
ein Ariertum stilisiert, das die strikte
White Australia Policy
unterstützte.
Na-
pier Waller
transferierte die australi-
sche, arbeitende Landbevölkerung in
eine bizarre neoklassizistische Umge-
bung, ganz nach griechischem oder
römischem Vorbild. Er kreierte auch
das Mosaik „Five Lamps of Learning“
an der Sydney University und eine mo-
numentale Wandmalerei im obersten
Geschoss des
Myer's Emporium
in
Melbourne. Die Malerin
Grace Cos-
sington Smith
(1882-1984) aus dem
Norden Sydneys wurde wegen ihrer
Farbwahl und den lichtgefüllten post-
Das nette Wandgemälde des Sydneysider
Künstlers David Egan am Eingang zum
Stadtteil The Rocks ist heute leider wieder
einer grauen Wand gewichen