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Die Entwicklung
einer eigenständigen
australischen Kunst
der freien Siedler wieder, die in Austra-
lien ihr neues Zuhause, eine bessere
Welt sahen, im Gegensatz zu den Ent-
deckern, Wissenschaftlern und Besu-
chern, die nur einige Zeit kritisch be-
obachtend in Australien verbrachten,
um dann nach England zurückzukeh-
ren. Die bedeutendsten Vertreter der
Heidelberg School sind Tom Roberts,
Arthur Streeton und Charles Conder.
Einer der berühmtesten Maler, der von
der Heidelberg School inspiriert wurde,
war der deutschstämmige Hans Hey-
sen, der in South Australia gelebt und
gearbeitet hat.
Die meisten Werke all dieser Maler
sind in den Kunstgalerien in Canberra,
Adelaide, Ballarat und Melbourne zu
finden; fast alle wichtigen Werke von
Arthur Streeton, einige repräsentative
Werke von Hans Heysen, aber nur we-
nige von den anderen Künstlern um
die Heidelberg School kann man in
Sydneys Art Gallery of New South
Wales bewundern.
Die Anfänge
Wandert man durch die Abteilung
„Australische Kunst des 18. und 19. Jh.“
in den Museen Australiens, erlebt man
den Übergang von einer rein europäi-
schen Malerei zu einem eigenständi-
gen australischen Kunststil. Die Maler
versuchten zunächst das Fremde, die
exotische Flora und Fauna, die Land-
schaften, das Licht und die Farben so-
wie die Menschen auf Papier und Lein-
wand zu bannen, um das Ungewohn-
te einzufangen.
Die Ersten, denen dies gelang, wa-
ren der Österreicher Eugène von Gué-
rard, der schließlich zum ersten Direk-
tor der Melbourne National Gallery
and School of Art benannt wurde, der
Schweizer Abram Louis Buvelot, Vater
der australischen Landschaftsmalerei
(bei dessen Bildern man durchaus an
Caspar David Friedrich erinnert wird),
der Brite John Glover und J. W. Lewin,
der als erster professioneller Künstler
des kolonialen Australien gilt.
Die erste ureigene australische Kunst-
richtung war die Heidelberg School
in den 1890er Jahren (benannt nach
dem Ort Heidelberg bei Melbourne,
in dem einige Maler der Gruppe tätig
waren). Ihre impressionistischen Bilder
fielen durch eine neue Romantik auf,
in der die Arbeit, das Buschleben, die
Landschaft im Outback eine geradezu
mystisch-verherrlichende Qualität er-
hielten. Dies spiegelte die Stimmung
Vielfalt nach der Wende zum 20. Jh.
Ende der 1890er Jahre war die Hei-
delberg School jedoch am Ende und
die Depression kehrte in die Betrach-
tungsweise zurück. Die Romantisie-
rung von Arbeit und die Beziehung
zwischen Mensch und Natur standen
nicht länger im Mittelpunkt. Man hatte
das Land bereits erschlossen, die Mehr-
heit der Bevölkerung wohnte in Städ-
ten und musste nicht länger den Busch
erobern, um ihm nutzbares Land abzu-
ringen. Stattdessen machte sich schon
vor dem Ersten Weltkrieg eine „heidni-
sche“ und erotische Kunst breit, die in
 
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