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Beijings religiöse Kultstätten
Beijing ist mit seinen Tempeln und Kultstätten ein wichtiges Zentrum für die
chinesischen Religionen, die sich im schwierigen Umfeld der in der Stadt
überall gegenwärtigen Zentralmacht zurechtfinden müssen. Keine leichte
Aufgabe sicherlich, aber wer das eine oder andere Heiligtum besucht, wird
feststellen, dass religiöses Leben überall präsent ist und praktiziert wird. Offi-
ziell herrscht in China seit Ende der 1970er-Jahre wieder Religionsfreiheit.
Allerdings dürfen die religiösen Aktivitäten nicht gegen die Regierung und
gegen die herrschende politische Linie gerichtet sein, sprich: Die Religion darf
den Staat nicht in Frage stellen und muss sich ständig den herrschenden
Machtverhältnissen anpassen, um nicht selbst in Frage gestellt zu werden.
Bedingung für die Ausübung der Religion ist darüber hinaus, dass sie sich
nicht in die Erziehung, die Ehegesetzgebung und Familienplanung einmischt.
Doch wurde Religion im modernen China auch als Wirtschaftsfaktor ent-
deckt. Die buddhistischen und daoistischen Sehenswürdigkeiten ziehen Mil-
lionen Besucher aus dem Ausland an und füllen das Staatssäckel mit Devisen.
Die Bauindustrie erhält Aufträge zum Wiederaufbau der Anlagen, nicht sel-
ten durch Spenden wohlhabender Überseechinesen finanziert und häufig
gefolgt von weiterem wirtschaftlichem Engagement der Finanziers.
Besuchen Sie beispielsweise den Himmelstempel (s. S. 184), den Lamatempel
(s. S. 144), den Tempel der Weißen Wolke (s. S. 171, Abb. oben, Zeremonie im
Baiyun Guan) oder den Konfuziustempel (s. S. 148), wenn Sie einen Einblick
in die genuine religiös-philosophische Welt der Chinesen gewinnen möchten.
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