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Eine erste Sternwarte stand an der
heute riesigen Kreuzung Jianguomen-
qiao bereits 1279. Jahrhundertelang
bildete sie das Zentrum der chinesi-
schen Astronomie. Erhalten blieb lei-
der nur der Ming-zeitliche Unterbau
der Anlage aus dem Jahr 1442. Eine
Ausstellung im Inneren und oben auf
der Terrasse platzierte kupferne astro-
nomische Geräte, die 1674 nach Ent-
würfen des belgischen Missionars Fer-
dinand Verbiest angefertigt wurden,
vermitteln einen Einblick in die Ge-
schichte der Astronomie. Hier wurden
u. a. die nautischen Informationen, die
die chinesischen Seefahrer bis 1423
weltweit sammelten, zusammengetra-
gen und auf präzisen Weltkarten no-
tiert. Die Astronomen kartografierten
die Antarktis, Amerika und den afrika-
nischen Kontinent - lange vor Kolum-
bus.
Ditan-Park alljährlich ein großer Te m -
pelmarkt statt. Er beginnt einige Tage
vor dem Frühlingsfest und endet mit
dem Laternenfest - ein buntes Ereig-
nis, das man sich nicht entgehen lassen
sollte, wenn man zu dieser Zeit in Bei-
jing weilt. Auch sonst hat sich das Areal
zum Festplatz gemausert, wo unter
anderem Musikfestivals und Rockkon-
zerte stattfinden. Im alten Schlacht-
haus für Opfertiere befindet sich die
Galerie Onemoon (s. S. 59).
!
(Yonghegong )
12 Yonghegong Dajie ,
www.yonghegong.cn, tgl. 9-16.30
Uhr, 25 ¥, Audiotour 20 ¥ plus 200 ¥
Pfand
Der Lamatempel oder Palast der Har-
monie und des Friedens ist der größte
und prächtigste Tempel des tibetischen
Buddhismus in Beijing. Seine Gebäude,
gruppiert um fünf Höfe, nehmen eine
Gesamtfläche von 66 400 m 2 ein.
Ursprünglich wurde die Anlage
1694 im Auftrag des Kangxi-Kaisers für
den Prinzen Yinzhen, einen seiner 15
Söhne, erbaut und erhielt den Namen
Residenz des Beile Yin (im mandschuri-
schen Adel bezeichnete der Titel beile
den fünfthöchsten Adelsrang). Mit der
offiziellen Verleihung des Prinzentitels
wurde der Palast in Residenz des Prin-
zen Yong umbenannt. Yinzhen lebte
hier bis zu seiner vom Zwielicht um-
hüllten Thronbesteigung im Jahr 1723.
Er ließ nicht nur seine Brüder rück-
sichtslos verfolgen und ausschalten,
sondern soll auch beim Tod seines Va-
ters die Hand im Spiel gehabt haben,
um sich die Thronfolge zu sichern. Der
nun unter der Devise Yongzheng re-
gierende Kaiser überließ einen Teil der
Anlage den Anhängern des tibetischen
Buddhismus als Tempel, den Rest nutz-
te er selbst für seine kurzen Besuche.
1725 brannte fast die Hälfte der ver-
Lamatempel
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Der Norden von
Dongcheng
Park des Erdaltars
(Ditan Gongyuan )
Andingmenwai Dajie ,
www.dtpark.com, U 5 Lama Temple,
tgl. 6-21 Uhr, Park 2 ¥, Altar 5 ¥
1530 erbaut, ist der Erdaltar einer von
neun Altären in Beijing. Hier opferten
die Kaiser einmal im Jahr zur Sommer-
sonnenwende den Göttern der Erde.
Für die Architektur des Altars wurde
immer wieder auf die Zahl Sechs zu-
rückgegriffen. Sie symbolisierte - wie
auch der quadratische Grundriss - die
Erde, während die Neun für den Him-
mel stand. Im Park halten sich viele alte
Menschen auf, die hier Schach spielen,
Tee trinken oder ihre Vogelkäfige in
die Bäume hängen und dem Zwit-
schern der Vögel lauschen. In Anleh-
nung an eine alte Tradition findet im
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