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gen in wildem Chor, wobei sie ihre Waffen rüttelten, dann zogen sie, sobald man gelandet
hatte, in Procession, die Chefs an der Spitze, auf die Höhe des Ufers; wo die Barracks
oder Casernen ein vorn nach dem Flusse offenes und einen grossen freien Raum einsch-
liessendes Quadrat bilden. General Clarke machte uns mit dem Commandanten des Platzes,
General Atkinson bekannt, und nach einer kurzen Pause in dessen Hause begab man sich in
eine geräumige leere Halle des einen der Nebengebäude, wo die Indianer schon sämmtlich
in Reihen Platz genommen hatten. Die Generale sassen ihnen gegen über; die Zuschauer,
unter welchen sich mehre Damen befanden, bildeten die Umgebung. Als alles versam-
melt war, hielt Kiokuck mit Hülfe des Dolmetschers eine Anrede an General Atkinson und
dieser antwortete ihm, worauf man die Gefangenen herein führte. Zuerst erschien Black
Hawk, ein kleiner, alter, wohl 70jähriger Mann, mit grauen Haaren und ziemlich hell gel-
blicher Hautfarbe, sanft gebogener Nase und etwas chinesischen Zügen, wozu der ges-
chorene Kopf, hinten mit dem gewöhnlichen Haarzopfe, nicht wenig beitrug. Diese be-
dauernswürdigen Menschen traten mit niedergeschlagenen Mienen ein, und obgleich kein
Indianer lebhafte Zeichen der Rührung verrieth, so sah man dennoch vielen von ihnen diese
Gefühle recht deutlich an. Die Gefangenen gaben ihren Landsleuten ringsum der Reihe
nach die Hand, und setzten sich dann im Kreise der Versammlung nieder. Zwei der Indian-
er, als besonders gefährliche Menschen bekannt, der eine, der berühmte Winnebao-Proph-
et, trugen Ketten mit grossen eisernen Kugeln an den Füssen. Die Reden begannen nun von
Neuem. Kiokuck sprach öfter und bat für die Gefangenen, und General Atkinson wieder-
holte ihnen etwa dasselbe, was ihnen schon General Clarke gesagt, worauf die indianische
Versammlung wieder ihr „häh! oder ähä!“ hören liess. Als die Reden gehalten war, ent-
fernte man sich und liess die Gefangenen mit ihren Landsleuten allein, um ihren Gefühlen
freien Lauf zu lassen. Rührend war der Anblick des alten Black-Hawk, so wie die ganze
Scene des Wiedersehens, und mehre Zuschauer schienen in diese Gefühle mit einzustim-
men.
Wir nahmen nun noch die Casernen in Augenschein, in welchen vier Compagnien des 6.
Regiments einquartirt sind. Das Hospital bildet ein besonders Gebäude. Um 3 Uhr schifften
wir uns mit allen Indianern auf dem Warrior wieder ein, und erreichten erst spät Abends St.
Louis.
Jefferson Barracks ist seit ewigen Zeiten ein Militärstützpunkt. Auf der Hancock Road
fahren wir an der Militäranlage vorbei und erreichen den Jefferson Barracks County Park,
wo wir von tausenden quakenden Fröschen empfangen werden. Der randvolle Mississippi
fließt träge dahin. Auf der Grant Road wandern wir durch den Park, finden aber bis auf
das Powder Magazin Museum nicht einen einzigen Hinweis auf das Jahr 1833. Es ist noch
keine Saison, die zu besichtigenden Gebäude sind noch nicht geöffnet.
Beim Verlassen des Geländes entdecken wir an der Worth Street ein Museumsschild: „Mis-
souri Civil War Museum“ der „Jefferson Barracks Heritage Foundation - Museum &
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