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Als Wied in Pittsburgh ankam, fiel ihm der Smog der frühindustriellen Fabrikanlagen auf.
Nicht umsonst galt Pittsburgh als das Birmingham Amerikas.
Pittsburgh ist eine ziemlich alte, weitläufige, aber wenig schöne Stadt. Steinkohlenlager
ganz in ihrer Nähe, gegenwärtig zum Theil in Brand, verschaffen den zahlreichen Damp-
fmaschinen, Oefen und Kaminen ein reichhaltiges Brennmaterial, und die Stadt ist daher
in grauen Dampf gehüllt. Der Rauch dieses sehr wohlfeilen Brennmaterials giebt den Ge-
bäuden ein finsteres Ansehen. Diese Stadt liegt auf der Landspitze zwischen den Flüssen
Monongahela und Alleghany, durch deren Vereinigung der Ohio gebildet wird, der daher
hier noch nicht sehr bedeutend ist; dennoch aber bei höherem Stande in gewissen
Jahreszeiten Dampfschiffe trägt. Ich zählte am Ufer des Monongahela 16 dieser Fahrzeuge.
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, mit einem dieser für den Tourismus aufge-
motzten Nostalgie-Radschauflern im Dreiflüsse-Eck zu kreuzen. Aber mit der Pittsburgher
Skyline an den jeweiligen Ufern fällt es schwer, sich in Wieds Zeit zurückzuversetzen.
Pittsburgh,
Pennsylvania: Point of View, Bronzeskulptur von James A. West
Aus der 12 000-Seelen-Gemeinde von damals ist eine Großstadt mit 312 000 Einwohnern
geworden. In ihren Glanzzeiten Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum
Zentrum der amerikanischen Stahlerzeugung, von dessen Anfängen und Emissionen sich
bereits Wied ein Bild machen konnte. Das 1758 auf den Trümmern des französischen Forts
Duquesne errichtete britische Fort Pitt gilt als Grundstein der späteren Stadt. Während
unseres Aufenthaltes werden wir Zeugen eines gigantischen Feuerwerks, das zum
250-jährigen Geburtstag Pittsburghs abgebrannt wird.
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