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Die Entwicklungsgeschichte Pittsburghs ist auch Teil deutscher Migrationsgeschichte. Vom
frühen 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg war die größte Gruppe von Einwanderern
deutschsprachig, unter ihnen viele Auswanderer aus dem Rheinland, Hessen-Darmstadt
und Schwaben.
Das Zimmer des Hotels Quality Suites kühlt schnell aus. 15 °C Durchschnittstemperatur.
Jeder Versuch, die Klimaanlage auf „Heating“ zu stellen, scheitert an der fehlenden Fein-
abstimmung. Bereits Sekunden später bullert die Hitze wie in einem alten Ofen. Amerika -
das Land der unbegrenzten Energievergeudung. Das gleiche gilt für ein separates Fach im
Kühlschrank, in dem permanent Eis produziert und zerkleinert wird.
Das Frühstück, wie so oft auf unserer Reise, spottet unseren europäischen Vorstellungen:
zwei Sorten Cornflakes, Milch mit zwei Prozent Fettgehalt, Blümchenkaffee mit labbrigem
Kuchen, dazu einen geschmacks- und fettfreien Joghurt und einen plastikähnlichen Apfel.
Woher kommen dann die vielen Fettleibigen, fragen wir uns immer wieder erstaunt. Fette
Würstchen, Rühreier und Pfannkuchen mit Sirup als Frühstücksalternative könnten dafür
verantwortlich sein.
Unsere Exkursionen führen uns zu einigen Sehenswürdigkeiten Pittsburghs. Eine davon ist
die Landzunge des Point State Parks zwischen Allegheny und dem Monongahela River, wo
die Stadt vor 250 Jahren gegründet wurde. Heute steht hier das Fort Pitt Museum mit dem
American Indian Center, das an die Besiedlung Pittsburghs und die damit einhergegangene
Vertreibung der Ureinwohner erinnert. Der Blick vom Park auf die Skyline von Pittsburgh,
auf den Mt. Washington und die Flusslandschaft ist grandios. Sehenswert ist ebenfalls der
Strip, Pittsburghs Amüsiermeile, die sich tagsüber aber noch recht verschlafen präsentiert,
das Andy Warhol Museum und das Carnegie Museum of Natural History.
Der Chartiers Cemetery ist nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt. Auf diesem
gepflegten und liebevoll bepflanzten Friedhof machen wir längere Spaziergänge und
genießen die friedvolle Stimmung der parkähnlichen Anlage. Ab und zu fährt ein Auto
im Schritttempo vorbei und stoppt vor einer Grabstelle. Die Insassen gedenken der Toten,
ohne das Fahrzeug zu verlassen. Abends besuchen wir ein zweites Mal den nunmehr spek-
takulär illuminierten Strip. Die Kaufhäuser, Kneipen, Restaurants, Nachtclubs und Shops
aller Arten und aus aller Herren Länder sind geöffnet, die Stimmung der Besucher prächtig.
So wie Wied deutsche Landsleute in Pittsburgh getroffen hatte, die ihm die Stadt und die
nähere Umgebung zeigten, so treffen auch wir Freunde von amerikanischen Bekannten,
und zwar Gary Smith und Robert Linn.
Am 26. September, drei Tage früher als Wied vor 176 Jahren, fahren wir mit Gary
Smith und seinem Bruder Keith von Pittsburgh nach Ambridge in den Stadtteil Old
Economy Village. Dieses Viertel wurde 1824 vom deutschen Separatistenführer Johann
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