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Ansicht der Stone-Walls,
am oberen Missouri (Karl Bodmer)
Den Abend genießen wir auf der Terrasse des altehrwürdigen Grand Union Hotels bei
einem ausgezeichneten Dinner.
Fort Benton. Montag, 10. August. Halb acht. Abfahrt nach Coal Banks Landing. Das Wet-
ter ist ideal, der Himmel blau, es weht ein warmer Wind. Als wir um kurz vor neun Uhr
ankommen, ist Bill Marsik schon mit seinem Boot auf dem Wasser, holt uns kurz darauf am
Bootssteg ab. Los geht's, und damit beginnt eine der interessantesten und faszinierendsten
Touren, die ich je gemacht habe. Wieds Beschreibung der damals „Stone-Walls“ genannten
Upper Missouri River Breaks trifft auch so viele Jahre später noch den Kern dieser Land-
schaft. Einzig die beschriebene Tierwelt existiert so nicht mehr:
Der Anbruch des Tages (6. August) war ausserordentlich kühl und unfreundlich, der Ther-
mometer zeigte um 7 ½ Uhr 58° Fahr., und ein rauher Wind erlaubte uns die Segel zu geb-
rauchen. Die Gegend, welche sich jetzt vor uns öffnete, die sogenannten Stone-Walls, hat
am ganzen Missouri-Laufe ihres Gleichen nicht, und wir konnten das Verdeck während
des ganzen Vormittages nicht einen Augenblick verlassen. Das Thal des Missouri hat in
dieser 12 bis 15 Meilen langen Strecke grünlich-grau bewachsene, oder graubraune, nackte,
mässig hohe Berge, oben abgerundet oder rückenartig ausgedehnt, mit kurzen Büschen
niedriger Pflanzen einzeln bewachsen, an welchen überall die über diese Gegend weit aus-
gedehnten mächtigen Lager des weisslichen, grobkörnigen und mürben Sandsteins sichtbar
sind. Sobald man den Judith-River zurückgelegt hat, beginnt dieser weisse Sandstein schon
fleckweise sich zu Tage zu zeigen, bis man den Bighorn-River passirt hat und in das engere
Thal der Stone-Walls eintritt, wo alsdann seine Lager ununterbrochen weit durch das Land
fortstreichen, und theils in der Mittelhöhe der Berge liegen, theils die Kuppen derselben
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