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Kapitel XX Aufenthalt zu Fort-McKenzie
Auf dem Weg zum Highway 87 kommt uns auf der staubigen Rowe Bench Road ein Auto
entgegen. Mit einem Handzeichen stoppe ich das Fahrzeug und frage nach Mike Lundy.
Zufälligerweise habe ich Frau Naganomi von der gleichnamigen Farm angehalten, die über
Lundy sagt, dass er ein schweigsamer und in sich gekehrter Mensch sei, und dass er vor ein-
er Stunde weggefahren ist. Fort Benton: Ein Schild weist darauf hin, dass wir zum „National
Historic Landmark Fort Benton - The Birthplace of Montana“ fahren.
„Welcome to Fort Benton - Sponsored by First Christian Church“. Von einem Moment auf
den anderen ist mir plötzlich übel, die Attacke erwischt mich mit voller Wucht. Mein Herz
fängt an zu flattern, es wird immer schlimmer. Ich habe die Befürchtung, ohnmächtig zu
werden und dass mein letztes Stündlein geschlagen hat. So schlecht ging es mir noch nie.
Elke fährt mich sofort ins Krankenhaus. Dort wird nicht lange gefackelt, ich werde in ein-
en Behandlungsraum gebracht und sofort untersucht. Die Krankenschwestern verstehen ihr
Handwerk, nach kurzer Zeit kontrollieren Maschinen meine Körperfunktionen. EKG, Be-
fragungen, Blutabnahme, Urinprobe, weitere Fragen. Nach kurzer Zeit trifft auch die Ärzt-
in ein. Das Behandlungsteam ist nicht nur freundlich, sondern arbeitet auch höchst profes-
sionell, was mich mehr und mehr beruhigt. Nach einer Stunde ein erstes Fazit: Kein Infarkt,
sondern ein psychosomatisches Problem, durch Stress verursacht. Irgendein Enzym unter-
bricht meinen normalen Herzrhythmus. Meine Werte sind bis auf Kleinigkeiten in Ordnung.
Langsam ebbt meine Aufregung ab. Das Flattern lässt nach, das Holpern, das man im Signal
des EKGs ganz deutlich hört und erkennt, verschwindet nach und nach. Die Ärztin vers-
chreibt mir ein Medikament, das ich im Fall erneuter Beschwerden sofort einnehmen soll.
Sie erzählt, dass sie vier Jahre in Böblingen bei der Army gearbeitet hat. Als ich mein Steel-
ers T-Shirt anziehe, schreit sie vor Begeisterung auf und kreischt, dass sie aus Pittsburgh
kommt. Ich frage nach der Rechnung, cool winkt sie ab. Nach zwei Stunden verlasse ich
beruhigt und wiederhergestellt das Hospital. So etwas wie heute möchte ich nicht noch ein-
mal erleben, obwohl mir völlig klar ist, dass mein kollabieren mit dem Erreichen von Fort
McKenzie und dem Ende der Reise zusammenhängt.
Kurz darauf checken wir im Pioneer Lodge Motel ein. Unser Hotelzimmer liegt innenseitig
im Gebäude, hat daher keine Außenfenster, dafür sind aber die Räume schön groß.
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