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Am Donnerstag, den 30. Juli, ist der Himmel strahlend blau, das Wetter fantastisch. John
zeigt einer Mädchengruppe des FBC (First Baptist Church) Mission Teams aus McMin-
nville, Tennessee, wie man Gold wäscht. Mit einem Spaten holt er Steine, Sand und Geröll
aus einem Gesteinshaufen und schüttet alles auf ein Sieb. Das gesiebte Material schaufelt
er in eine kleine Wanne. Die Wanne hat als Boden ebenfalls ein Sieb, darunter ist eine Art
Teller befestigt. In einem etwas größeren Behälter wäscht er das Gestein, sodass das feinere
Material in den Teller gespült wird. Dann taucht er den Teller in klares Wasser und rüttelt
und schüttelt solange, bis feinste Steinkörner übrig bleiben.
Wie gesagt, Zortman gefällt mir aufgrund der Achtlosigkeit materiellen Dingen gegenüber.
Hier rosten Autos vor sich hin, dort liegen Reifen auf einem Haufen. Verfallene Block-
häuser aus einer vergangenen Zeit kontrastieren mit den schroffen, hoch aufragenden
Felswänden. Die Straßen sind nicht geteert und staubtrocken. Immer wieder treffen wir auf
Candy und John, die umtriebigen Betreiber des Motels, und halten mit ihnen einen klein-
en Plausch. Die beiden sind sehr gläubige, angenehm freundliche, unverstellte Menschen.
Aus den Wetternachrichten erfahren wir, dass in Seattle, Washington, 40 °C gemessen wur-
den - der höchste je gemessene Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. In der Bergwelt
Zortmans sieht es ein wenig anders aus, nach Sonnenuntergang wird es richtig kalt, für die
Nacht sind 2 °C vorhergesagt. John erzählt, dass der Temperaturunterschied zwischen den
Little Rocky Mountains und der zwanzig Meilen entfernten Prärie manchmal bis zu zwan-
zig Grad Celsius beträgt.
Der 31. Juli brach hell und heiter an und ich setzte mich früh mit den Herren Mitchill
und Bodmer, so wie Doucette, Dreidoppel und den beiden Brüdern Beauchamp, sämmtlich
mit Büchsen oder Flinten bewaffnet, in Bewegung, um den gestern getödteten Bären
aufzusuchen. Die Engages trugen Stricke und Aexte. In dem dichten Unterholze und hohen
Grase des Waldes tödteten wir zuerst eine Klapperschlange, nachdem man dieselbe mit
einem Stocke zum Beissen gereizt und das leise Gerassel ihrer Schwanzklappern vernom-
men hatte. Wir überschritten dann auf hingeworfenen Baumstämmen und Stangen ein-
en halbausgetrockneten, schlammigen Bach, wo wir ein Paar Wölfe verscheuchten, und
gelangten nach einer starken halben Stunde, indem wir quer eine Waldspitze durchschnit-
ten, an das Ufer des Missouri, wo wir den Bären noch unversehrt fanden. Nachdem ich
seine Ausmessung genommen, wurde die Haut abgezogen, das Fleisch von den Knochen
abgeschnitten, um das Skelet vorzubereiten. Man band dann die grob gereinigten Knochen
zusammen und zog sie mit einem Stricke an einem Baume in die Höhe, um sie, wenn sie
durch die Raubvögel und Insecten ein wenig gereinigt seyn würden, bei der Hinabreise mit-
nehmen zu können. Sobald diese Arbeit vollendet war, folgten wir dem Schiffe, welches
während dessen einen bedeutenden Vorsprung gewonnen hatte, liessen uns aber in der jen-
seit des Waldes ausgedehnten Prairie durch ein grosses sogenanntes Dorf der Prairie-Dogs
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