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zt anwesenden Indianer sahen sehr ärmlich aus und viele besassen nicht einmal eine eigene
Tabakspfeife.
Obwohl uns Herr McKenzie aus nachvollziehbaren Gründen keine Wohnung in Fort Union
geben kann, leben auch wir angenehm und den Mitteln dieser entfernten Gegenden an-
gemessen. Wir haben täglich frisches Gemüse und Obst, Brot, Kartoffeln und Nudeln. Kaf-
fee und Bier fehlen nie. Die ersten Tage verstreichen schnell unter Besichtigung des Forts
und der näheren Umgebung.
Am Donnerstag, den 25. Juni, machen wir einen Ausflug in die 15 Meilen südlich gelegene
Seven Sister Wildlife Management Area. Der Fahrtwind weht warm ins Auto, die Heizung
bläst heiße Luft von unten dazu, eine schwer zu ertragende Mischung. Ich hoffe auf Ab-
kühlung am Yellowstone River. Die Temperaturen im grün bewaldeten Flusstal sind tat-
sächlich etwas angenehmer, aber als wir es uns am Wasser gemütlich machen wollen,
bekommen wir bald Besuch von guten alten Bekannten: Moskitos, und zwar besonders
schlecht gelaunten und bösartigen. Nach kurzer Zeit machen wir uns frustriert wieder auf
den Rückweg. Die Digitalanzeige in Sidney zeigt 100 Grad Fahrenheit an, das sind 38 °C.
Im Schatten! Der Wetterkanal berichtet, dass der Temperaturrekord in Sidney gebrochen
wurde - seit Beginn der Messungen war heute der wärmste Tag. In den Medien herrscht
große Aufregung: Michael Jackson hat sich mit 50 Jahren in die ewigen Jagdgründe verab-
schiedet.
Am 26. Juni sollte nach Mittag der neubeladene Assiniboin seine Rückreise nach St. Louis
antreten, die Gesellschaft versammelte sich deshalb noch einmal an Bord, um daselbst ge-
meinschaftlich das Mittagessen einzunehmen. Gegen 3 Uhr, als sich die ganze Bevölker-
ung des Platzes am Ufer versammelt, nahmen wir Abschied von unseren Reisegefährten,
den Herren Sanford und Pratte, mit welchen sich einige Clerks der Compagnie eingeschifft
hatten, um in die Vereinten Staaten zurückzukehren.
An dem heutigen Tage hatten sich auch die hier vorgefundenen Assiniboins entfernt, um in
die Prairie zu ziehen, andere zum Theil weit besser gekleidete, waren angekommen, aber
nur als Vorboten einer grossen Anzahl ihrer Leute, so wie von Krihs (Crees), welche auch
wirklich am 27. Juni Morgens einzeln und truppweise eintrafen.
Diese Krihs waren im Aeusseren nicht bedeutend von den Assiniboins verschieden. Sie
sind starke, zum Theil sehr kräftige Menschen, mit gerade über die Schultern herab
fallenden Haaren, von welchen vorn über die Augen ein breiter, platter, stumpf
abgeschnittener Büschel herabhieng, der einem Manne sogar bis auf den Mund hinab
reichte. Bei einigen waren die sehr lang herabhängenden Kopfhaare in mehre Zöpfe ge-
flochten, manche trugen Mützen von Fell mit verzierten Federn aufgeputzt, und einer
von ihnen hatte daran den ganzen Schwanz einer Prairie-Hen befestigt. Ihre Gesichter
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