Travel Reference
In-Depth Information
In einem Best Western Hotel in Bordentown buche ich telefonisch ein Doppelzimmer. Die
Dame an der Rezeption fragt mich nach meiner Heimatadresse. Ich antworte: „My German
Address?“, woraufhin sie fragt: „Is Germany a part of England?“
Letzter Spaziergang durch den Central Park: Fantastisches Wetter, wolkenloser Himmel,
angenehme 30 °C. Eine Frau, weit über 40, sehr schlank, joggt vorbei, verkabelt wie für
einen Gesundheitscheck. Viele ältere Frauen, die meisten spargeldünn und schon etwas
klapprig, sind gekleidet wie Jugendliche. Alte Männer werden in Rollstühlen von schwar-
zen Krankenschwestern durch den Park geschoben. Überall sind Wasserspender aufgestellt.
In North Meadow befinden sich mehrere Baseballplätze. Auf einer Liegewiese im Schatten
eines Baumes beobachten wir die zahlreichen sportlichen Aktivitäten um uns herum. Im
Museum of the City of New York wird den Besuchern die Geschichte der Stadt auf
vielfältige Art nahe gebracht. Ruth erzählt, dass das Museum früher Familiensitz der
Vanderbilts war, einer Schiffs- und Eisenbahndynastie, und dass der gegenüberliegende
Park ebenfalls dieser vermögenden Familie gehörte. Heute ist er öffentlich zugänglich.
Während mir die Hitze sehr zu schaffen macht, wird die 86-jährige Ruth immer munterer
und gesprächiger.
Am Mittwoch, den 16. Juli, verabschieden wir uns von der wunderbaren Ruth Jody.
Während Wied New York am 16. Juli 1832 mit dem Dampfschiff „Swan“ verließ, quälen
wir uns mit dem Bus von Ampel zu Ampel bis zur Pennsylvania Station. Die Fahrt
im klimatisierten Zug ist dagegen entspannend. Auf den Bahnsteigen fächern sich die
Menschen Luft zu. Zunächst fahren wir durch Industriegebiete, später wird es zunehmend
ländlicher. Wir sind mehr oder weniger auf der gleichen Route unterwegs wie seinerzeit
Wied. Von Trenton nehmen wir die River Line Bahn nach Bordentown. Bekannt wurde
Bordentown durch Joseph Borden, der 1717 eine Verkehrsgesellschaft für Kutschen sowie
eine Schifffahrtslinie zwischen New York und Philadelphia gründete. Ebenfalls von Bedeu-
tung waren Napoleons Bruder, der junge Joseph Bonaparte, sowie Clara Barton, die das
amerikanische Rote Kreuz gründete.
Bordentown ist mit regelmässigen, breiten, ungepflasterten Strassen oder Wegen in länd-
licher Art erbaut, und seine Häuser liegen von einander getrennt, während Alleen von Bäu-
men ihnen Schatten geben. Letztere Einrichtung ist sehr nöthig, da jetzt um 10 Uhr Mor-
gens in dem kühlen Hauseingange des Gasthofes der Thermometer von Fahrenheit 73°
zeigte.
Lunch im Restaurant „Oliver a Bistro“ in Downtown Bordentown, New Jersey. Ich bitte
den Kellner, ein Taxi zu rufen, woraufhin ein älterer Herr sich anbietet, uns zum Hotel zu
fahren. In einem riesigen alten Cadillac schweben wir zum Best Western Hotel.
Search WWH ::




Custom Search