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Seit Wieds Reise hat sich nicht viel geändert. Das Fort liegt immer noch auf einem ziemlich
über dem Fluss erhabenen Schwemmland in einer Prärie am nördlichen Missouri-Ufer. Der
Fluss fließt heute nicht mehr fünfzig bis sechzig Schritte vom Fort entfernt, sondern hun-
dertfünfzig Meter weiter südlich als 1833, aber immer noch von Westen nach Osten. Auch
nach der Rekonstruktion bildet das Fort ein Quadrat, dessen äußere Seiten eine Länge von
etwa 70 Metern haben. Die Einzäunung besteht immer noch aus 16 bis 17 Fuß hohen,
starken, viereckig beschlagenen, dicht aneinander gesetzten Pfeilern. Wie 1833 befindet
sich der Haupteingang auf der südlichen Frontseite nach dem Fluss hin, und diesem ge-
genüber an der hinteren Seite des Hofraums steht das nachgebaute Herrenhaus. Was sich
verändert hat, ist der Stellenwert von Fort Union. Die American Fur Company existiert
nicht mehr, Fort Union ist daher auch nicht mehr einer der wichtigsten Handelsposten
dieser Gesellschaft. Die Zukunftsaussichten von Fort Union prognostizierte Wied schon
1833 skeptisch:
An diesem Flusse selbst hat das Wild und die übrigen Pelzthiere schon in einem hohen
Grade abgenommen und man behauptet, dass daselbst
Fort Union am Missouri
(Karl Bodmer)
das Pelzgeschäft in 10 Jahren durchaus nicht mehr von Bedeutung seyn könne.
Auch die nähere Umgebung des Forts ist noch so ähnlich wie damals von Wied bes-
chrieben. Es ist immer noch eine weit ausgedehnte Landschaft, die Prärie wurde allerdings
teilweise in Farmland umgewandelt, das in nördlicher Richtung von einer Kette mäßig ho-
her, abgerundeter Tonschiefer und Sandsteinhügel durchschnitten wird. Es wachsen auch
heute noch Kakteen, die in ihrer Blütezeit Ende Juni hellgelbe, grüngelbe oder bräunlich
blutrote Blumen tragen. Von der Höhe der Hügel hat man nach wie vor eine weite Aussicht
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