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Kapitel XV Fort-Union und Umgebung
Die Fort Union Trading Post National Historic Site ist ein teilweise rekonstruierter Han-
delsposten am Missouri River. Die Rekonstruktion des Verwaltungsgebäudes innerhalb des
Forts wurde im Jahr 1987 fertig gestellt, die Mauern und Bastionen 1989 und das Han-
delshaus 1991. Das Fort wurde 1829 von Kenneth McKenzie für die John Jacob Astor's
American Fur Company gebaut. Bis 1867 war die Fort Union Trading Post der wichtigste
Umschlagplatz für Büffelroben und Pelze am oberen Missouri und damit der am längsten
existierende Pelzhandelsposten in Nordamerika. Waren wurden mit den Assiniboine, Crow,
Cree, Ojibwa, Blackfoot, Hidatsa und anderen Indianerstämmen im Tausch gegen Perlen,
Tonpfeifen, Gewehre, Decken, Messer, Kochgeschirr, Stoffe und vor allem Alkohol ge-
handelt. Fort Union stand auf dem Assiniboine-Territorium und wurde auf Wunsch der
Assiniboine-Stämme gebaut, damit sie einen festen Standort für den Tauschhandel hatten
und bei Konflikten mit anderen Stämmen durch die Bewaffnung des Handelspostens
geschützt waren. Das Fort ist seit 1961 eine National Historic Landmark.
Wied, Bodmer und Dreidoppel erreichten Fort Union mit dem Dampfschiff Assiniboin am
24. Juni 1833 gegen 7 Uhr abends und blieben bis zum 6. Juli 1833. Der Blick auf Fort
Union ist für mich ein überwältigendes Erlebnis. Ich habe es geschafft, ich bin angekommen.
Schlagartig sind alle Träume ausgeträumt, die Imagination wird von der Realität verdrängt.
Vom Parkplatz der National Historic Site bis zum Fort Union sind es dreihundert Meter, nach
einhundert Metern überquert man die Staatsgrenze zwischen Montana und North Dakota.
Eine Kuriosität in doppelter Hinsicht, die Parkplätze stehen in Montana, und damit in der
Mountain Time Zone, das Fort in North Dakota in der Central Time Zone. Vor dem Fort
stehen als Teil der Museumsausstellung sechs große, weiße Indianerzelte, eine Reminiszenz
an die alten Zeiten. Zwischen den Zelten tollen Präriedogs herum. Im Hintergrund rol-
len schier endlose Eisenbahnwaggons vorbei. Im ehemaligen Herrenhaus sind der Souven-
irshop und ein kleines Museum untergebracht. Von der zweiten Etage der Blockhäuser hat
man einen großartigen Blick auf den Missouri River. Auf der südlichen Seite des Missouri
Rivers besteht das Tal bis zu den Hügeln aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, dazwis-
chen stehen ein, zwei Farmen. In östlicher Richtung führt der North Dakota Highway 58
über den Fluss. Auf der Brücke liegen zwei überfahrene Tiere, große White-tailed Deers,
niemand kümmert sich darum, die Kadaver fortzuschaffen. Östlich der Brücke befindet sich
das Missouri-Yellowstone Confluence Interpretive Center.
Das Fort wurde neu erbaut, die Rekonstruktion wirkt gelungen. Im Trading Room in einem
der Blockhäuser brennt gemütlich ein Feuer. Wir erfahren, dass in diesem Raum die War-
en lagerten, die mit den Indianern getauscht wurden. Mr. Carr, ein Museumsangestellter,
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