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Acht Meilen später erreichen wir das Missouri-Yellowstone Confluence Interpretive
Center. Gegenüber vom Museum fließt der Yellowstone in den Missouri River.
Indem wir den zahlreichen Windungen des Missouri von der einen seiner thalbegrenzenden
Hügelketten zu der anderen folgten, erreichten wir gegen 7 Uhr Abends die Mündung des
Yellow-Stone-River, eines starken schönen Flusses, der dem Missouri in dieser Gegend an
Breite nicht viel nachgiebt. Er tritt vor der ansehnlichen, weisslich gefärbten Hügelkette
heraus, und ihn umgiebt oberhalb seiner Mündung hoher und schöner Pappelwald, mit
Weidengebüschen. Beide Flüsse vereinigen sich in einem stumpfen Winkel und man wen-
det hier plötzlich stark nordwestlich in dem Missouri hinauf, der an seiner Vereinigung
nicht bewaldet ist, sondern Prairies von wohl 30 oder mehren Meilen Ausdehnung zeigt.
In der Ferne sehen wir schon unser Ziel: Fort Union. Ich stelle mir vor, wir würden mit
Böllerschüssen begrüßt werden, wie Wied seinerzeit:
Bei der nächsten Wendung des Flusses zur Rechten zeigte sich eine hübsche Ansicht:
sanfte Höhen mit mannichfaltig abgerundeten und flachen Kuppen, angenehm grün ge-
färbt, bildeten den Hintergrund, davor die lebhaft grünen hohen Pappelwaldungen und
Weidengebüsche am Flusse, welcher dunkelblau in glänzender Abendbeleuchtung mit ab-
wechselnden Windungen durch die Prairie hinab glitt; noch etwas weiter entfernt erblickte
man Fort-Union in der grünen Ebene, wo die schöne americanische Flagge von den letzten
Strahlen der Abendsonne vergoldet in der blauen Luft wehete, während weidende Trupps
von Pferden diese ruhige Scene belebten. Als das Dampfschiff sich näherte, donnerten die
Kanonen zu Fort-Union, und es entspann sich ein rollendes Gewehrfeuer des Willkomms,
welches man von unserem Schiffe ebenfalls mit Kanonen und Gewehren beantwortete.
Am 75. Tag nach unserer Abreise von St. Louis stoppe ich den VW-Bus auf dem Besuch-
erparkplatz von Fort Union. Begrüßt werden wir nicht von Böllerschüssen, sondern von
Schwärmen von Moskitos. Wild wedeln die Besucher mit den Armen, ganz anders, als bei
Wied damals.
Am Ufer vor dem Forte angekommen, empfing uns Herr Hamilton, ein Engländer, der
während Herrn McKenzie's Abwesenheit die Direction des Platzes geführt hatte, so wie
mehre Clerks (Commis) der Compagnie und eine Menge ihrer Leute von allen Nationen,
Americaner, Engländer, Deutsche, Franzosen, Russen, Spanier und Italiener, etwa 100
Mann an der Zahl, mit mehren indianischen oder Halfbreed-Weibern und Kindern. Am 75.
Tage nach unserer Abreise von St. Louis liess der Assiniboin den Anker vor Fort-Union
fallen.
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