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dabei aber noch verschiedene hohe Stangen mit daran aufgehängten Fellen und anderen
Gegenständen, welche man dem Herrn des Lebens, Omahank-Numakschi, oder dem ersten
Menschen, Numank-Machana opfert. Eine grosse Menge von Pferden weidete überall, In-
dianer von allen Altern und Geschlechtern bewegten sich hin und her, überall wurde man
von ihnen angehalten, musste die Hände mit ihnen schütteln, und sich von allen Seiten
besehen lassen. Eripuass, ein grosser ansehnlicher Mann von gutmüthiger Physiognomie,
war von vielem Einflusse in seinem Volke. Als die Nacht herbei gekommen war, besuchten
wir Eripuass in seinem Zelte. Das ganze Lager der Crows war jetzt mit Pferden angefüllt,
zum Theil mit ihren Füllen, welche man sämmtlich eingetrieben hatte, um sie vor Diebstahl
zu sichern. Diese etwa aus 400 Zelten bestehende Nation soll 9- 10,000 Pferde besitzen,
unter welchen man sehr gute findet. Die Hunde hatte man jetzt zum Theil in die Zelte gen-
ommen und wir waren ihrem Angriffe weniger ausgesetzt, als während des Tages; den-
noch mussten wir uns hindurch schlagen. Das Innere der Hütte selbst gab einen interess-
anten Anblick. Ein kleines Feuer in der Mitte erleuchtete hinlänglich, der Chef sass dem
Eingange gegenüber, rund um so viele grosse ansehnliche Männer als nach ihrem Range
Platz fanden, sämmtlich nackt nur mit dem Breechcloth bedeckt. Man liess uns auf Bis-
onfellen Platz nehmen, dann zündete der Hausherr seine Dacota-Pfeife an, mit langem,
plattem, mit gelben blanken Nägeln beschlagenem Rohre, liess einen jeden von uns einige
Züge thun, indem er die Pfeife festhielt, und sie circulirte alsdann links herum. Obgleich
die Crows als stolze Indianer mit Verachtung auf die Weissen herab blicken, so sind sie in
ihren Hütten dennoch sehr gastfrei gegen dieselben, dabei contrastirt aber sehr auffallend
mit ihrem Stolze ein bedeutender Hang zum Diebstahle und zum Betteln, wodurch sie sehr
lästig werden.
Die zweite Reise in die Vergangenheit führt zu der acht Meilen entfernten Knife River In-
dian Villages National Historic Site. Dazu müssen wir an der Basin Electric Power Coop-
erative Leland Olds Station, einem Braunkohlekraftwerk, vorbei, dass nur wenige Meilen
von der Mündung des Knife Rivers entfernt liegt. Auf dem Gelände des Kraftwerks befand
sich zu Wieds Zeiten das Mandan-Dorf Ruhptare:
(18. Juni) Drei Meilen von diesem Dorfe (Mih-Tutta-Hangkusch) am Flusse aufwärts liegt
das zweite Dorf der Mandans, Ruhptare genannt, von etwa 38 Erdhütten. (19. Juni) Um 10
Uhr erreichten wir am südlichen Ufer Ruhptare, auf einer über dem Flusse ein wenig er-
habenen Ebene gelegen. Das Dorf war mit einem Zaune von Stangen umgeben und bildete
mit seinen gewölbten Erdhütten etwa den Anblick eines neuseeländischen Hippah.
Wied erwähnt die Dörfer der Mönnitarris im ersten Band seiner Reisebücher:
(19. Juni) Hier öffnet sich der Knife River in den Missouri, ein kleiner Fluss, an welchem
die jetzt noch bestehenden drei Dörfer der Mönnitarris erbaut sind. Das obere und grösste,
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