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dabei am weitesten vom Missouri entfernte ist Elah-Sa (das Dorf der grossen Weiden), das
mittlere heisst Awatichay, das kleine Dorf, und das kleinste, nur aus 18 Hütten bestehende,
an der Mündung des Knife River ist Awachahwi.
Das Knife River Indian Villages NHS Museum ist in einem hübschen Gebäude unterge-
bracht. Es gibt die 7 Trails Trading Post, einen Souvenirshop und diverse Ausstellungs-
räume. Bei einer Führung wird ausführlich über die Gartenarbeiten der Indianerfrauen in-
formiert, die Sonnenblumen, Mais und Kürbisse anpflanzten. Eine Ausstellung über die
Kultur und Geschichte der Indianer runden die Führung ab, zur Illustration dienen mehrere
Bilder von Karl Bodmer. Auf dem Weg zu dem früheren Mönnitarris Dorf Awatichay be-
sichtigen wir zunächst eine rekonstruierte Erdhütte, um dann auf einem Wanderpfad weiter
zu schlendern. Die Mulden der Erdhütten sind noch gut zu erkennen. Nach einem Drittel
des Weges brechen wir die Wanderung aber wegen der zunehmenden Hitze ab. Ein letzter
Abstecher führt uns zum Big HidatsaVillage, das von 1740-1850 bewohnt wurde und von
Wied mit dem Namen Elah-Sa beschrieben wurde. Es war das größte von den drei Hidatsa-
Dörfern und etwa 5 Kilometer von der Mündung des Knife Rivers entfernt.
Am 19. Juni verliess das Dampfschiff Assiniboin Fort-Clarke bei einem starken rauhen
Winde und dunkel bedeckten Himmel, der Thermometer von Fahrenheit zeigte um 9 Uhr
Morgens 60 ½°. Um Holz einzunehmen legte man bald für eine Stunde am nördlichen Ufer
an, während Sturm und Regen uns in dem Schiffe eingeschlossen hielten. Die Gegend war
ziemlich offen und flach, wir übersahen vor uns den schönen breiten Spiegel des Flusses
und in der Ferne am südlichen Ufer die röthliche Masse der Erdhütten des unteren Dorfes
der Mönnitarri's, Awachahwi genannt, welches wir in einer halben Stunde erreichten. Um
12 Uhr am Mittag trat die Sonne hervor, der Thermometer zeigte 70° bei starkem Winde.
Das südliche Flussufer belebte sich jetzt vor seinen Weidengebüschen mit einer Menge
von Indianern zu Fuss und zu Pferd; es waren die Mönnitarris, welche aus ihren drei Dör-
fern herbei geströmt, um das Dampfschiff zu sehen und uns zu begrüssen. Die Erschein-
ung dieses Schiffes der Compagnie, welches seit zwei Jahren jeden Sommer einmal die
Reise zum Yellow-Stone aufwärts macht, ist für die Indianerstämme dieser Gegenden ein
Ereignis von grosser Wichtigkeit und dem höchsten Interesse. Sie kommen alsdann weit
her, um diese brausenden Maschinen zu sehen, welche in ihren Augen eine der grössten
Medecines der Weissen sind. Der Anblick des hier am Flusse versammelten rothbraunen
Haufens, denn auch selbst ihre Bisonfelle hatten meist diese Farbe, war im höchsten Grade
merkwürdig. Für uns entfaltete sich jetzt der anziehendste Anblick, welchen wir bisher
auf dieser Reise gehabt hatten. Das Dampfschiff legte an dem Weidengebüsche an und
wir sahen nun unmittelbar vor uns den zahlreichen, bunt gemischten, bunt bemalten und
mannichfaltig verzierten Haufen der elegantesten Indianer des ganzen Missouri-Laufes!
Die schönsten kräftigsten Menschen von allen Altern und Geschlechtern, in höchst ori-
ginellen, zierlichen und characteristischen Trachten zeigten sich gedrängt dem überrascht-
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