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„Welcome to Standing Rock Nation. Take good care of the land, your family and your life“.
Auf der Halbinsel der Indian Memorial Recreation Area fahren wir auf dem Highway 1806
Richtung Norden. Links liegt die große Bucht des Grand Rivers, Schilder am Straßenrand
mahnen zur Vorsicht: „Home a good day, drivers care“.
Am 12. Juni Morgens lud man die Kanonen, Gewehre und Büchsen scharf, da man sich
den Dörfern der feindseligen Arikkara-Nation näherte. Wir erreichten Grand-River, mit
Wald und dichten Gebüschen an den Ufern und einem grünen Weiden- und Pappelboden
an der Mündung, wo wir eine weisse Meerschwalbe fliegen sahen, ohne ihre Species
bestimmen zu können. Da man hier auf den Grund stiess, so lief man an das östliche Ufer
hinüber, wo sich jetzt graue Uferwände von geringer Höhe befanden, und erreichte nach
einer halben Stunde die Mündung des Riviere du rempart, der aus einer hübschen sch-
malen Hügelkette, Le rempart genannt, am westlichen Ufer hervor tritt, dann bald eine mit
Weiden bewachsene Insel, auf welcher die grosse Special-Charte von Lewis und Clark ein
ArikkaraDorf angiebt, wovon aber gegenwärtig nichts mehr zu sehen war. Von den Hügeln
hatten wir eine schöne Aussicht auf den nahen Bogen des Flusses, an welchem die Dörfer
der Arikkaras liegen, die wir nach einer kurzen Fahrt von ein Paar Meilen erreichten.
Die beiden Dörfer dieses Stammes liegen am westlich Ufer nahe neben einander und sind
durch einen kleine Bach getrennt. Das südliche Dorf trägt bei den Arikkaras den Namen
Hohka-Wiratt, das nördlichste heisst Nahokahta. Beide Dörfer liegen in einer nackten,
mit Gras bewachsenen, sanft nach dem Flusse abhängenden Prairie auf dem steilen, etwa
30 bis 40 Fuss hohen Flussufer. Seit nicht völlig einem Jahre stehen diese Dörfer gänz-
lich verlassen, weil ihre den Weissen höchst feindseligen Bewohner so viele Americaner
tödteten, dass sie endlich selbst vorhersahen, nächstens von den Vereinten Staaten ernstlich
gezüchtigt zu werden, und deshalb die Auswanderung vorzogen. Gegen Abend legte sich
der Wind und die Abendsonne beleuchtete die Gegend sehr schön; eine Reihe von steilen
Höhen am östlichen Ufer erschien purpurroth gefärbt, rechts und links am Ufer grüne Ge-
büsche, vor uns abwechselnde Hügelformen, darunter einige ausgezeichnete Kegelspitzen.
Rechts der Straße befanden sich in den Hügeln des Flusstals die von Wied beschriebenen
Arikara Dörfer Hohka-Wiratt und Nahokahta. Die Arikara sind nach den kriegerischen Au-
seinandersetzungen aus dieser Gegend vertrieben worden, und die heute in der Reserva-
tion lebenden Sioux haben offensichtlich kein Geld oder Interesse an der Geschichte dieser
Dörfer. Da nur schwer passierbare Feldwege in die Hügel führen, verzichten wir auf einen
Abstecher dorthin. Kenel in South Dakota ist ein kleines Indianerdorf mitten in der Prärie
und Ausgangspunkt zum rekonstruierten Fort Manuel Lisa. Leider haben wir Pech, das Fort
ist geschlossen. In seinem Reisebuch erwähnt Wied das Fort Manuel Lisa:
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