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einer langen Reihe auf den Hügeln ziehen. Sie durchritten in unserem Angesichte den
Breechcloth-Creek. Häufig das Loth auswerfend rückten wir in dem seichten Missouri
langsam vor, und erreichten bald nach Mittag die Stelle, wo man das Holz zu dem Baue
von Fort-Pierre geschlagen hatte. Von hier rechnet man 15 Meilen bis zur Mündung des
Chayenne-Flusses.
Als ich am folgenden Morgen die Augen aufschlage, sehe ich einen hellen Streifen am
Himmel. Gute Güte, die Sonne scheint passend zur heutigen Abreise. Auf der Sansarc Road
fahren wir durch ein Meer aus Weizen. Entlang der Straße stehen neben hochmodernen
Silos feinste Landmaschinen, Trecker und anderes Erntegerät. Auf einmal ein Stoppschild:
Wir haben die State Route 63 erreicht, auf der es Richtung Norden bis zum Cheyenne River
geht.
„Welcome to the Cheyenne River Sioux Tribe Indian Reservation“. Der Cheyenne River
fließt durch ein breites Tal und ist randvoll mit Wasser. Die Prärie wirkt so unverwüstlich,
als ob ihr die Jahre seit Wieds Reise nichts anhaben konnten.
„Welcome to Eagle Butte“. 80% der 1 300 Einwohner sind Indianer. Am Ortsrand steht
eine Mühle, ein Kieswerk ist in Betrieb -hier scheint es Arbeit zu geben. Es fehlt nicht an
Unterstützung für die Armee: „Head Support Troops“. Wir sehen eine Elementary School
und ein kleines Schwimmbad, das aber geschlossen ist. Außerdem gibt es das Indian Health
Service Hospital und eine Feuerwehr. Eve's Nagelstudio fehlt ebenso wenig wie ein Su-
permarkt, und natürlich gibt es einen Pow-Wow-Platz. Wir setzen unsere Reise fort, da das
Super 8 Motel, in dem wir über Nacht bleiben wollten, gerade renoviert wird.
Es geht vorbei an einigen schmucken Ranches, bevor wir rechts in die BIA Road 19 ein-
biegen. Die Straße ist zu Beginn noch asphaltiert, später wird sie zu einer Schotterstraße.
Eine Herde Indianerpferde überquert in aller Seelenruhe die Straße. Unvermittelt stellt sich
das Gefühl von Freiheit und Abenteuer ein. Die Naturbelassenheit und Wildheit der Land-
schaft ist atemberaubend. Eine Wanderung müssen wir wegen des eiskalten Windes nach
kurzer Zeit abbrechen. Auf unserer Weiterfahrt tauchen ab und zu kleine Farmen oder An-
siedlungen auf. Ansiedlung meint, dass drei, vier Trailer Homes zusammengestellt wurden,
die sich teilweise in einem trostlosen Zustand befinden. In einer Fernsehsendung wurde
über Menschen berichtet, die ihre Wohncontainer für immer verließen und ihre Tiere in den
Trailern zurückließen.
Die wilden, zerklüfteten Schluchten der Hügellandschaft wirken unnahbar, während die
gelben Prärieblumen mit dem frischen Grün der Gräser um die Wette leuchten. Die Route
führt uns an den Ausläufern der verschiedenen Bodden vorbei, die vom Lake Oahe weit ins
Landesinnere reichen. Über den Stove Creek wird eine neue Brücke gebaut, da der Bach
dort alles in einem Anfall von Raserei weggerissen und weggespült hat.
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