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Am nächsten Tag hat sich der Campingplatz spürbar geleert. Die Nacht war unerfreulich,
peitschender Regen zerrt an unseren Nerven. Unsere Schlafsäcke und Decken trotzen der
Kälte nur noch knapp. Es weht ein scharfer, kalter Wind. Die Temperatur liegt bei 8 °C
oder 48,2° Fahrenheit, der Himmel ist grau und wolkenverhangen.
Verzweifelt benutzen wir unseren Fön als Heizgerät und lassen ihn so lange laufen, bis
der Sicherungsschalter wegen Überhitzung kapituliert. Leider brennt dabei die Sicherung
durch. Ich greife zum Handbuch, finde den versteckt liegenden Sicherungsschalter erst
nach längerer Suche.
Hartgesottene Einheimische lassen sich trotz des unwirtlichen Wetters und der rauen See
nicht vom Fischen abhalten.
Notgedrungen fahren wir zurück nach Pierre, um uns dort ein Heizgerät zu besorgen. Im
Wal-Mart-Supermarkt kaufen wir einen Holmes Heater für 11 Dollar. Endlich haben wir es
im VW-Bus gemütlich warm, das Heizgerät leistet gute Dienste.
Man verweilte hier bis zum Mittage des 7. Juni, wo wir bei einer angenehmen Temperatur
von 77 ½° Fahr. weiter schifften, einigemal auf den Grund geriethen, und endlich unsere
an das linke Ufer gebrachte Waaren wieder einnahmen. Dieser Aufenthalt gab uns Zeit zu
einer Excursion. Kein jagdbares Thier wollte sich unseren Doppelflinten darbieten, und
da die Sonne sich senkte, so traten wir den Rückweg an, fanden das starke Geweih eines
Elkhirsches von 12 Enden, und trafen spät auf dem Assiniboin ein.
Die Nacht zum 7. Juni war perfekt, das Heizgerät sprang beim Unterschreiten von 18 °C
an, um das Fahrzeug wieder aufzuheizen.
Spaziergang zum Lake Oahe. Millionen von Mücken sind unterwegs. Interessanterweise
attackieren sie uns nicht, sondern schwirren nur um uns herum, als warteten sie auf einen
Angriffsbefehl. Es beginnt zu regnen, die Fischer knattern eilig zurück zum Bootsanleger.
Unser Dinner nehmen wir im Outpost Lodge unweit vom Campingplatz ein. Ein rustikales,
gemütliches Lokal. Die meisten Gäste sind Fischer oder Leute aus der Umgebung. Die
Bedienung ist nett, das Bier ausgezeichnet, das Essen exzellent. Elke bestellt Rippchen und
meint, nie zuvor bessere gegessen zu haben. Ich bekomme das beste Rindersteak meines
Lebens serviert. Das Outpost Lodge kann man mieten. Ich denke laut darüber nach, mich
hier anzusiedeln und das Lokal zu übernehmen, aber Elke winkt leider desinteressiert ab.
Das Wetter hat sich leider nicht gebessert, Kaskaden von Regentropfen fegen gegen die
Autoscheiben und es sieht so aus, als ob sich das auch nicht so schnell ändern wird. Ein
Paar aus Alaska erzählt, dass möglicherweise eine neue Kältewelle anrollt, Genaueres weiß
man noch nicht.
Am folgenden Morgen (8. Juni) erhielten wir noch einen Abschiedsbesuch von Herrn Laid-
low, und sahen dann Fontenelle's aus 60 Mann und 185 Pferden bestehende Truppe in
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