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wir, sobald wir den Fuss an's Land gesetzt, nach dem Forte, wohin ein gerader Weg etwa 5
Minuten weit führt.
Am kommenden Tag ist das Wetter unglaublich, keine Wolke trübt das strahlende Blau.
Abschied vom Big Bend. Wir halten uns auf der Westbend Road südlich, fahren hinunter
bis zum Missouri River. Das Tal des Missouri Rivers ist in dieser Gegend extrem fruchtbar,
Landwirtschaft wird im großen Stil betrieben. Der SD Highway 47 führt über den Big Bend
Dam, direkt dahinter beginnt die Lower Brule Reservation. Eine Herde Mustangs grast
friedlich auf Weideland. Bald darauf fahren wir auf dem BIA Highway 5 Richtung Westen.
BIA steht für „Bureau of Indian Affairs“. Die 5 ist auch als „Native American Scenic By-
way“ ausgeschildert. Die Straßenschilder sind nun wieder mit dem indianischen Symbol
der Pfeilspitze gekennzeichnet.
„Love for Jesus - he died for you“ erinnert ein Schild am Straßenrand. In den sanft
geschwungenen Hügeln der Great Plains spielen Präriehunde. Lower Brule in South
Dakota ist der Hauptort der Reservation. Die Fassade des Golden Buffalo Casinos in Lower
Brule ist vollständig mit Holz verkleidet. So gut wie die Architektur ist auch der Kaffee.
Das Personal ist indianisch, an der Kasse sitzen zwei besonders hübsche Frauen. Das Pub-
likum besteht zu 50% aus älteren Weißen und zu 50% aus Indianern. Wie in jedem Casino
klirren, summen und klingeln die Automaten pausenlos. Der Spielraum ist weitläufig ein-
gerichtet, in der Mitte der Halle dominiert ein Black-Jack-Spieltisch. Das Spiel wird von
einer spärlich bekleideten Frau auf einem Monitor geleitet, die die Spieler aufreizend ani-
miert ihre Einsätze einzubringen.
Ein Schild mahnt: „Meth is death“. Meth ist die Abkürzung für die chemische Droge
Methamphetamin, eine besondere Art von Amphetamin. In ländlichen Gebieten der USA
hängen am Straßenrand überdimensionale Plakate mit Aufschriften wie „What Meth can do
to you“. Die Droge ist seit einigen Jahren zum großen Problem in ländlichen Gebieten ge-
worden, vor allem in den Plains. Jeder kann sie sich in irgendeinem Hinterzimmer zusam-
menbrauen.
Das Bureau of Indian Affairs - Tribal Headquarters Lower Brule und das gegenüberlie-
gende Lower Brule's Sioux Tribe Justice Center stehen auf einer Anhöhe. Von dort hat man
nicht nur einen weiten Blick auf den Fluss, sondern auch auf die Gebäude, die durch ihre
indianische Architektur beeindrucken und perfekt in die Landschaft eingebettet sind.
Am Medicine Creek lag die Yellowstone vor 176 Jahren über Nacht, bevor sie Fort Pierre
erreichte. Die Flussniederungen beider Flüsse verschmelzen zu einer wilden Naturland-
schaft. Viel anders kann es 1833 auch nicht ausgesehen haben: ein Sumpfgebiet mit Schilf,
Wasserpflanzen, abgebrochenen, verfaulten Ästen und Baumstämmen. Die Szenerie kön-
nte wahrlich einem Bild von Karl Bodmer entsprungen sein. Eine weitere interessante Im-
pression: Auf der einen Seite der Straße steht einsam das kleine Wohnhaus eines Indian-
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