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ers, auf der anderen bearbeitet ein Riesentraktor eine Ackerfläche, dahinter steht die große
Farm eines weißen Farmers. Einige Pflanzen im Wasser leuchten grelllila, wie auf einer
schlecht kolorierten Postkarte. Von einer Anhöhe aus sehen wir soweit das Auge reicht
nichts als Prärie, bevölkert von unzähligen Präriedogs. Ein Heuwagen kommt uns entge-
gen, auf einer Weide galoppiert eine Pferdeherde, Rinder grasen friedlich vor sich hin.
Auch Stanley County ist ein Teil der Reservation. Früher lebten hier Hunderttausende von
Büffeln, es war ihr Land, ihre naturgegebene Lebensgrundlage. Die Präriedogs haben über-
lebt, hoffentlich weiden hier eines Tages auch wieder Büffelherden.
Fort-Pierre ist eine der ansehnlichsten Niederlassungen der Fur-Company am Missouri und
bildet ein grosses, von hohen Pickets umgebenes Quadrat, in welchem rundum die Ge-
bäude stehen. Die Lage dieser Niederlassung ist angenehm. Weit dehnt sich die grüne
Prairie aus, wo weidende Heerden von Pferden und Rindvieh Leben verbreiten. Ueberall
waren Indianer zu Fuss und zu Pferd auf der grünen Ebene zerstreut und ihre originellen
Todtengerüste standen in Menge in der Nähe des Forts, hinter welchem sich unmittelbar,
gleich einem kleinen Dorfe, die Lederzelte der Dacota-Indianer vom Stamme der Tetons
und der Yanktons erhoben. Unter ihnen zeichnete sich das Zelt des alten Dolmetschers
Dorion aus, eines Halb-Dacota, der hier mit seiner indianischen Familie wohnte. Dieses
Zelt war gross, und roth angestrichen, an den Spitzen der Zeltstangen flatterten Skalpe im
Winde. Eine grosse Menge von indianischen Hunden umgab dieses Lager. Viele von ihnen
hatten gänzlich die Gestalt, Grösse und Farbe der Wölfe, sie bellten nicht, sondern bleck-
ten die Zähne, wenn man sich ihnen nahete. Wir trieben nahe am Fort in den Gebüschen
ein Stück Wild auf, sahen am helllichten Tag in der Prairie die Wölfe umhertraben, ohne
ihnen nahe kommen zu können, und schossen vergebens mit der Büchse nach ihnen. Un-
ser Besuch in den indianischen Zelten geschah diesmal ohne Einladung. Da wo wir zuerst
einkehrten, fanden wir mehre grosse, ansehnliche Männer versammelt. Der Hausherr war
von mittlerer Grösse und sehr heller Hautfarbe, dabei von angenehmen, gefälligen Zügen.
Seine Frauen waren sehr nett und sauber gekleidet, besonders diejenige, welche die erste
Rolle zu spielen schien. Nachdem wir uns mit den Männern unterhalten, wurde die Pfeife in
der Runde geraucht, deren die Dacota sehr schöne aus dem rothen verhärteten Thone oder
Steine in verschiedenen Gestalten verfertigen, mit einem langen, platten, breiten, hölzernen
Rohre, welches mit Büscheln roth-, gelb- oder grün-gefärbter Pferdehaare geziert, und an
seinem Vordertheile mit bunt farbigen Schnüren von Stachelschweinstacheln dicht umwun-
den ist. Wir waren während unseres hiesigen Aufenthaltes an Bord des Schiffes beständig
von Indianern blockirt, welche nicht von der Stelle wichen; unsere Zeit war daher zwischen
diesen Besuchen und unseren Excursionen in die Prairie getheilt.
Pierre ist die Hauptstadt South Dakotas, gegründet 1880. Sehenswürdigkeiten sind das
Capitol, das Cultural Heritage Center im Capitol, das South Dakota Discovery Center &
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