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nt waren, und von deren Höhe man den ganzen zurückgelegten Bogen des Flusses über-
sehen konnte. Im Süden erblickte man einige hervortretende Hügelkuppen der sogenan-
nten Medecine-Hills, welche etwa 8 Meilen von dem am westlichen Ufer mündenden
Medecine-Creek gelegen sind. Wir hatten hier eine originelle Ansicht der schwarzbraunen
und schwarz bunten Prairie-Höhen, über welchen die Geier schwebten, liefen bei einem
zweiten Cedar-Island vorbei, und beobachteten die schwarze Meerschwalbe, welche über
dem Flusse schwebte. Man rechnet von jener Insel zu Lande 30 Meilen nach Fort-Pierre
am Teton-River, zu Wasser 35 Meilen. Wir hielten später an, um Holz zu hauen, fanden
die meisten der früher erwähnten Pflanzen, die Horste des weissköpfigen Adlers und des
blauschulterigen Falken und legten für die Nacht an, wo die Wölfe rings um uns her heftig
heulten.
Schon früh am Morgen des 29. ist es unerträglich heiß. Unklugerweise machen wir über
die Mittagszeit einen Spazierganz am Wasser entlang. Der Blick auf den weiten Bogen des
Flusses ist beeindruckend. Wir legen uns an einen kleinen Strand, um die Flusslandschaft
auf uns wirken zu lassen. Die Hitze nimmt von Minute zu Minute zu. Schlagartig wird
mir klar, dass es ein Fehler war, ohne Wasser und Kopfbedeckung loszumarschieren. Ver-
schwitzt flüchten wir zurück zum Campingplatz. Neben den Waschräumen ist eine Wasser-
pumpe. Als ich eine Gruppe von Campern frage, ob es sich um Trinkwasser handelt, bejaht
eine der Frauen meine Frage auf Deutsch. Silvia kommt ursprünglich aus Flensburg, lebt
aber mit ihrem amerikanischen Mann Steven schon seit 27 Jahren in den USA. Sie erzählt,
dass sie 90 Meilen entfernt wohnen und drei Kinder haben. Ohne Umschweife bietet sie
bei Problemen oder Fragen ihre Hilfe an. Ich erfahre, dass der Winter so streng war, dass
sie vor drei Monaten noch beim Eisfischen im Big Bend waren. Beiläufig streue ich ein,
dass ich gern mal auf dem Bend Boot fahren würde.
Elke geht's nach dem Spaziergang gar nicht gut, ihr ist flau zumute. Das Maintenance-
Fahrzeug des Campingplatzes fährt vor, ein stattlicher Herr um die 70 heißt uns willkom-
men. Er berichtet von den Schneemassen des vergangenen Winters. Trotzdem fehle der
Regen, es sei viel zu trocken. Zu meinem Leidwesen erfahre ich von ihm, dass es auf der
Anlage auch Rattlesnakes gibt. Silvia und Steven fahren am Nachmittag mit ihrem Pickup
vor, sie haben ein Boot auf dem Anhänger. Zu meiner Begeisterung werden wir zu ein-
er Bootstour eingeladen. Leider kann Elke die Tour wegen ihres Sonnenstichs nicht mit-
machen. Das Fischen auf dem Missouri River beziehungsweise Lake Sharpe ist eine in-
teressante Erfahrung, das Bootfahren bei herrlichstem Sommerwetter wunderbar. Bereit-
willig beantwortet Steven meine zahlreichen Fragen, ich erfahre alles über Schusswaffen,
Angeln, Jagen und South Dakota. Er ist ein rustikaler Bursche und begeisterter Jäger, kurz:
Ein Amerikaner, der jedem Klischee entspricht. Das Waffengesetz in Deutschland kann er
gar nicht verstehen. Ich erfahre, dass das Jagen und Fischen in den USA richtig teuer ist, für
einen erlegten Hirsch muss man zum Beispiel 800 Dollar zahlen. Silvia hat nach den vielen
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