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hatte sich am 22. in Bewegung gesetzt und einen Theil unserer Ladung aufgenommen, da
der Fluss etwas gewachsen war; man hatte den Yellow-Stone mit Hülfe der an's Land ge-
setzten Mannschaft nach einem beinahe fünftägigen Aufenthalte an dieser seichten Stelle,
flott gemacht. Wir Jäger befanden uns zufällig auf den Hügeln, als die Schiffsglocke rief;
wir eilten daher möglichst schnell nach der Weidendickung des Ufers hinab, kamen jedoch
zu spät. Das Dampfschiff hatte es für gut befunden uns nicht zu erwarten, und wir waren
nun genöthigt ein Paar Stunden lang dasselbe zu verfolgen, über Steintrümmer, Felsstücke,
wildzerstörte Ufer zu klettern, durch Weiden- und andere Dickungen voll Dornen und
Kletten zu kriechen, oder durch Sümpfe zu waten. Erst um 11 Uhr des Mittages trafen wir
in Schweiss gebadet an Bord wieder ein. An beiden Ufern des Flusses zeigten sich jetzt
sonderbare Hügel, zum Theil mit merkwürdigen Kuppen hoch aufgethürmt, gleich alten
Thürmen oder Ruinen. Die Uferhöhen hatten zum Theil schwarze Stellen, verursacht durch
ein schwarzes glänzendes Gerölle der steinkohlenähnlichen Schichten, welche hier weit
verbreitet sind. Eine solche starke Schicht von bituminöser Kohle lief gleich einem netten
Bandstreifen an beiden Flussufern in gleicher Höhe längs allen Hügeln der Gegend so weit
fort, als das Auge nur reichte, und es ist nicht schwer diese über die ganze Gegend ausge-
dehnten Lager mehre hundert Meilen weit zu verfolgen. Einige hohe Hügel dieser Gegend
tragen die Benennung der Bijoux-Hills, weil hier ein gewisser Bijoux mehre Jahre gewohnt
hatte. Wir legten hier für die Nacht an, welche so stürmisch war, dass uns einer der Schorn-
steine nieder gerissen wurde.
Die Yellowstone konnte ihre Reise am 22. Juni 1833 fortsetzen, sodass es für uns höchste
Zeit wird, zurück zum Missouri River zu fahren.
Abschied von Kamp's Kamp und Keystone. Im Nationalpark Custer State Park sind Hänge
neu bepflanzt worden, da auch hier Stürme verheerende Schäden angerichtet haben. Unter
dem Gras ist die Erde häufig rot. Ein paar Hirsche schauen neugierig zu uns rüber, auf
Weiden grasen Quarterhorses, die gefleckten Ponys der Indianer. Eichhörnchen toben in
den Bäumen, wilde Truthähne stolzieren eitel am Wegesrand. An der Straße stehen zwei
gewaltige Bisons, keine fünf Meter von uns entfernt. Eine Herde Bisons trabt gemächlich
über einen Hügel. Ich hatte den Begriff Bisonstau schon mal gehört, jetzt weiß ich was
damit gemeint ist. Die Besucher des Parks stoppen ihre Fahrzeuge, zücken ihre Fotoappar-
ate und fotografieren aufs Wildeste drauflos. Durch den Stopp bildet sich der Stau. Einige
Meilen entfernt wieder eine Herde, diesmal Esel. Die Karawane stoppt, wir machen uns
schnell aus dem Staub.
Auf der State Route 36 verlassen wir den Nationalpark Richtung Hermosa in South Dakota.
Ein letzter Blick zurück auf die Berge, die auch aus der Ferne nichts von ihrem Reiz ver-
loren haben.
Zwei Uhr mittags. An der Tankstelle tankt neben mir ein riesiger Indianer mit langen,
schwarzen Haaren, ein cooler Typ. Er fragt mich mit tiefer Stimme, woher ich komme. Als
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