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schiffe aus die ganze Prairie mit Bisonheerden bedeckt gesehen, jetzt zeigte sich hier kein
Leben, ausser einigen wilden Gänsen und Enten, die seit dem Ende der grossen Wälder
unterhalb des La Platte Flusses ebenfalls selten geworden waren; die Einförmigkeit dieser
öden wilden Landschaft wurde jedoch plötzlich durch den Anblick eines den Fluss herab
rudernden Canoes unterbrochen, in welchem vier weisse Männer sassen. Schnell bemannte
man ein Boot. Die Herren McKenzie und Sanford warfen sich wohl bewaffnet in daselbe,
um mit ihnen zu reden, da man sie für desertirende Engages der Compagnie hielt. Man
bekam von ihnen die Nachricht, dass die Arikaras, ein gefährlicher indianischer Stamm,
drei Biberjäger und unter ihnen einen gewissen Glass, einen alten in der Gegend wohl
bekannten Mann, unlängst ermordet hatten. Auf einer Insel, welche wir erreichten, befand
sich eine ächte Wildniss. Eine zweite Insel hatte die Merkwürdigkeit, dass sich ihr ge-
genüber eine heisse Quelle im Lande befinden soll, deren Wasser aber keinen mineralis-
chen Geschmack besitzt. Am linken Ufer, etwa 5 bis 6 Meilen unterhalb Cedar-Island beo-
bachteten wir die Ueberreste indianischer Hütten. Für die Nacht befestigte man das Schiff
am westlichen Ufer, während es heftig wetterleuchtete.
In der folgenden Nacht kriecht die Kälte in den Schlafsack. Da helfen nur noch wärmere
Klamotten, da unsere Schlafsäcke der Kälte nur bis 4 °C trotzen können. Strümpfe und
Fleecejacke bringen ein wenig Linderung. Fröstelnd gehe ich zur Morgentoilette. Nach ein-
er warmen Dusche kehren allmählich die Lebensgeister zurück.
Eine erste Exkursion führt uns in die Yankton Sioux Reservation. Die drei Meilen bis zum
Fort Randall Casino sind auf dem South Dakota Highway 46 schnell zurück gelegt. Wir
verlassen die Hügellandschaft des Missouri Rivers und fahren auf einer schnurgeraden
Straße in einer fruchtbaren Ebene. Vor uns fährt ein Gefangenentransport, die Insassen ge-
hören der Gattung „Sus scrofa domestica“ an - Hausschweine.
Das Fort Randall Casino ist die bisher professionellste Spielstätte auf unserer Tour. Auch
dieses Casino wird ausschließlich von Indianern betrieben. Das Personal ist von unauffälli-
ger Professionalität, aber immer präsent. Ein Mann von der Security schlendert wie zufäl-
lig durch die Korridore. Die Besucher sind überwiegend Weiße im Rentenalter, die An-
zahl der Spieler hält sich an diesem Vormittag in Grenzen. Ein Automat bimmelt ohne
Unterlass, einer der Glücksritter hat gerade 1 600 Dollar gewonnen und reagiert ziemlich
cool auf seinen Gewinn. Die Apparate sind so aufgestellt, dass der Raum eine gewisse
Großzügigkeit ausstrahlt. Es wird mit Spiegeln gearbeitet, sodass die relativ kleinen Räume
größer wirken. Die Pokertische sind nicht besetzt, ebenso wie die Spielräume außerhalb der
großen Halle.
In Wagner, South Dakota, leben um die 1 700 Menschen, davon sind 63% Weiße, oder
wie man in den Vereinigten Staaten auch sagt: „Euro Americans“, und 34% Native Amer-
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