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lockt. Doch die Etrusker entdeckten neben dem
Kupfer auch das Eisenerz im Osten der Insel und
begannen zwischen dem 8. und 7. Jh. v. Chr. mit
dessen Abbau und Verhüttung. Der griechische
Geschichtsschreiber Diodorus Siculus berichtete
im 1. Jh. v. Chr.: „Vor der Höhe der etruskischen
Stadt Populonia gibt es eine Insel namens Aethala,
die (...) ihren Namen von den großen Mengen
Ruß (Anm. d. Autorin: aithale ) herleitet (...). Die In-
sel ist in der Tat reich an Eisenerz, welches zerklei-
nert wird, um es zu kochen und daraus Eisen zu
gewinnen; und die Gruben sind sehr ergiebig. (...)
Einem Teil geben sie die geeignete Form, um da-
raus Gabeln und Sensen zu machen, und dann
verteilen die Händler diese Gegenstände überall,
sodass ein Großteil der bewohnten Welt von die-
sem Überfluss profitiert.“
Als die Römer Etrurien und damit auch Elba er-
oberten, wurde etwas später, um die Mitte des
1. Jh. v. Chr., in einem Dekret die Schließung al-
ler Minen auf italienischem Boden beschlossen.
Erst als die Seerepublik Pisa die Herrschaft auf El-
ba übernahm, wurden sie wieder geöffnet. Als die
Medici Mitte des 16. Jh. nach Elba kamen, wurde
eine neue Abbau-Technik eingeführt, die es er-
möglichte, auch über Tage zu arbeiten. Zu den
wichtigsten Zentren des Eisenerz-Abbaus auf Elba
entwickelten sich Rio nell'Elba und Capoliveri.
Richtig industriell wurde es, als 1901 die Hoch-
öfen in Portoferraio eingeweiht wurden und einen
spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung brachten.
Den ständigen Ruß und Rauch über der Insel
nahm man dafür gerne in Kauf. Der Aufschwung
endete, als die Hochöfen im Zweiten Weltkrieg
durch die Bomben der Alliierten zerstört wurden.
Nach dem Krieg beschloss die italienische Regie-
rung, die Hochöfen nicht wieder aufzubauen, son-
dern nur die Förderanlagen weiter zu betreiben
und das Eisenerz auf dem gegenüberliegenden
Festland zu verhütten. Die Förderung lief anfangs
schleppend, doch konnte sie in den 1960er Jahren
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