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Dominikaner haben damit keine Probleme, sie
tanzen auch alleine.
1854 wurde von der Zeitung El Oasis der Tanz
erstmalig beschrieben. Schon vorher war er be-
kannt, aber als unmoralisch verpönt. Im Nachbar-
staat Puerto Rico war der Merengue-Tanz sogar
bei Strafe verboten: 50 Pesos für die Zuschauer (!),
zehn Tage Gefängnis für die Tänzer.
Eine typische Merengue-Band besteht meist aus
drei bis vier Musikern. Der Rhythmus wird haupt-
sächlich durch den Guayo erzeugt, einer zum Zy-
linder geformten Metallplatte mit geriffelter Ober-
fläche. Mit einem Metallkamm wird über die
Oberfläche geschabt, wobei der durchdringende
Rhythmus erzeugt wird. Selten wird noch der Vor-
läufer verwendet, der Güiro, der, da er aus einer
getrockneten Kalebasse hergestellt wird, einen
sanfteren Ton erzeugt. Der so erzeugte Grund-
rhythmus wird noch unterstützt durch Maracas
(Rasseln) und/oder Cimbeles (ähnlich den Kasta-
gnetten). Die Melodie wird ostinat (ständig gleich-
förmig wiederholend) untermalt durch ein Akkor-
deon oder eine Gitarre oder durch eine Marimba.
Sie besteht in der heutigen Form aus einer Holz-
kiste. Über dem seitlichen Schallloch sind ver-
schieden lange Metallplättchen befestigt, die zur
Erzeugung des Tones gezupft werden.
Einer der bekanntesten Musiker ist mittlerweile
Juan Luís Guerra mit seiner Gruppe 440. Seine letz-
ten großen Hits „Bachata rosa“ oder das bekannte
„Ojalá que llueva café“ sind mittlerweile auch in
Deutschland erhältlich.
Der Name der Musikgruppe leitet sich von dem
Begriff perico ripao ab. Eine alte, umgangssprachli-
che Bezeichnung für einen Ort, wo sich Leute ver-
sammelten, Musik hörten und andere Dinge taten,
nämlich a ripiar el perico. Diese Phrase ist schwer
zu übersetzen, wörtlich heißt es etwa „den Papa-
gei zerstückeln“. Freier übersetzt kann man wohl
sagen, „es sich in einer Kaschemme/einem Bor-
dell gut gehen lassen“.
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